Urnerin verpasst in Namibia ihren dritten Weltrekord
WINDHUK. Heidi Ulrich wollte drei Bestmarken in einem Jahr knacken. Am Ende wurden es zwei.
In der Wüste im Süden Afrikas mit einer Skibrille und einer Weste aus Blei auf dem Surfbrett zu stehen, ist kein alltägliches Bild. Doch in Lüderitz, einem am Südatlantik gelegenen Hafenstädtchen Namibias, war dieser Anblick während der vergangenen anderthalb Monate Realität. Mittendrin: die Schweizer Surferin Heidi Ulrich.
Die 35-Jährige wollte in einem extra ausgebaggerten Kanal von 800 Metern Länge, 50 Zentimetern Tiefe und 7 Metern Breite ihren dritten Weltrekord innert Jahresfrist im Speed-windsurfen brechen. Im Frühling hatte sich die Urnerin bereits den Weltrekord in der Disziplin über eine Stunde und im Sommer den Titel als schnellste Frau der Welt über die nautische Meile (1,852 Kilometer) gesichert.
Ulrichs letztes Ziel war es, im Kanal von Lüderitz den Geschwindigkeits-weltrekord in der Königsdisziplin über die 500 Meter zu brechen. Dieser liegt bei 46,49 Knoten und wird seit 2016 von der Britin
Die Schweizer Speed-windsurferin Heidi Ulrich im speziell ausgebaggerten Kanal in Namibia.
Zara Davis gehalten. 86,1 km/h schnell hätte die Innerschweizerin also sein müssen. Sie erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 85,4 km/h. Den Event der Frauen gewann sie damit zwar klar, ihr grosses
Ziel jedoch verfehlte sie.
«Es war ein cooler Event, momentan ist mein weinendes Auge allerdings noch etwas grösser als mein lachendes», sagt sie erschöpft. Von ihrem Ehrgeiz gepackt, will Ulrich
den Rekord unbedingt. Ob sie schon nächstes Jahr wieder angreift, weiss sie noch nicht. Jetzt steht erst mal Erholung auf dem Programm. Oder «Ablenken bei der Arbeit», wie sie es nennt.