20 Minuten - St. Gallen

Urnerin verpasst in Namibia ihren dritten Weltrekord

WINDHUK. Heidi Ulrich wollte drei Bestmarken in einem Jahr knacken. Am Ende wurden es zwei.

- ERIK HASSELBERG

In der Wüste im Süden Afrikas mit einer Skibrille und einer Weste aus Blei auf dem Surfbrett zu stehen, ist kein alltäglich­es Bild. Doch in Lüderitz, einem am Südatlanti­k gelegenen Hafenstädt­chen Namibias, war dieser Anblick während der vergangene­n anderthalb Monate Realität. Mittendrin: die Schweizer Surferin Heidi Ulrich.

Die 35-Jährige wollte in einem extra ausgebagge­rten Kanal von 800 Metern Länge, 50 Zentimeter­n Tiefe und 7 Metern Breite ihren dritten Weltrekord innert Jahresfris­t im Speed-windsurfen brechen. Im Frühling hatte sich die Urnerin bereits den Weltrekord in der Disziplin über eine Stunde und im Sommer den Titel als schnellste Frau der Welt über die nautische Meile (1,852 Kilometer) gesichert.

Ulrichs letztes Ziel war es, im Kanal von Lüderitz den Geschwindi­gkeits-weltrekord in der Königsdisz­iplin über die 500 Meter zu brechen. Dieser liegt bei 46,49 Knoten und wird seit 2016 von der Britin

Die Schweizer Speed-windsurfer­in Heidi Ulrich im speziell ausgebagge­rten Kanal in Namibia.

Zara Davis gehalten. 86,1 km/h schnell hätte die Innerschwe­izerin also sein müssen. Sie erreichte eine Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit von 85,4 km/h. Den Event der Frauen gewann sie damit zwar klar, ihr grosses

Ziel jedoch verfehlte sie.

«Es war ein cooler Event, momentan ist mein weinendes Auge allerdings noch etwas grösser als mein lachendes», sagt sie erschöpft. Von ihrem Ehrgeiz gepackt, will Ulrich

den Rekord unbedingt. Ob sie schon nächstes Jahr wieder angreift, weiss sie noch nicht. Jetzt steht erst mal Erholung auf dem Programm. Oder «Ablenken bei der Arbeit», wie sie es nennt.

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