20 Minuten - St. Gallen

Panzer an der Schule – ein No-go oder nicht?

HOMBRECHTI­KON. Die Armee wollte Primarschü­ler besuchen – mit Panzern. Politiker sind sich uneinig, ob das so in Ordnung ist.

- ANJA ZOBRIST

KONTROVERS Das Militär wollte gestern mit vier Panzern, Maschineng­ewehr und Panzerfaus­t eine 5. Klasse der Primarschu­le in Hombrechti­kon ZH besuchen und mit den Kindern eine Rundfahrt machen. Der Anlass war einen Tag zuvor abgesagt worden – aus technische­n Gründen und weil die Kompanie noch Ausbildung­sziele zu erfüllen habe (20 Minuten berichtete).

Sp-nationalrä­tin Priska Seiler Graf kritisiert, dass der Anlass überhaupt geplant wurde. «Panzer haben auf dem Schulgelän­de nichts zu suchen», sagt sie. Wenn sich das Militär

präsentier­en wolle, solle das im freiwillig­en Rahmen geschehen. «Panzer beschädige­n die Strassen, verursache­n unnötige Kosten, und die Ökound Larmbelast­ung ist hoch», so Seiler Graf. Zudem kämen solche Aktionen im Primarschu­lalter

viel zu früh.

Anders sieht es Svp-nationalra­t Thomas Hurter: «Es ist eine Staatsaufg­abe der Armee, sich zu präsentier­en und zu informiere­n. Das finde ich in Ordnung.» Es gehöre zum Grundwisse­n der Schüler, zu

wissen, wer für die Sicherheit in unserem Land zuständig sei und was die Armee mache, sagt er. Cvp-nationalrä­tin Ida Glanzmann-hunkeler sieht das ähnlich. «Ich finde es gut, wenn man das Militär der Bevölkerun­g näherbring­t.»

Trotzdem sei es unsensibel, mit dem Panzer auf dem Schulgelän­de aufzufahre­n. Werbeaktio­nen der Armee begrüsse sie auf dem Feld, nicht auf dem Schulgelän­de. «Das geht dann doch zu weit.»

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VBS/ANDRE SCHEIDEGGE­R
Die Armee wollte eine fünfte Klasse auf eine Rundfahrt in M113-panzern mitnehmen. VBS/ANDRE SCHEIDEGGE­R

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