Panzer an der Schule – ein No-go oder nicht?
HOMBRECHTIKON. Die Armee wollte Primarschüler besuchen – mit Panzern. Politiker sind sich uneinig, ob das so in Ordnung ist.
KONTROVERS Das Militär wollte gestern mit vier Panzern, Maschinengewehr und Panzerfaust eine 5. Klasse der Primarschule in Hombrechtikon ZH besuchen und mit den Kindern eine Rundfahrt machen. Der Anlass war einen Tag zuvor abgesagt worden – aus technischen Gründen und weil die Kompanie noch Ausbildungsziele zu erfüllen habe (20 Minuten berichtete).
Sp-nationalrätin Priska Seiler Graf kritisiert, dass der Anlass überhaupt geplant wurde. «Panzer haben auf dem Schulgelände nichts zu suchen», sagt sie. Wenn sich das Militär
präsentieren wolle, solle das im freiwilligen Rahmen geschehen. «Panzer beschädigen die Strassen, verursachen unnötige Kosten, und die Ökound Larmbelastung ist hoch», so Seiler Graf. Zudem kämen solche Aktionen im Primarschulalter
viel zu früh.
Anders sieht es Svp-nationalrat Thomas Hurter: «Es ist eine Staatsaufgabe der Armee, sich zu präsentieren und zu informieren. Das finde ich in Ordnung.» Es gehöre zum Grundwissen der Schüler, zu
wissen, wer für die Sicherheit in unserem Land zuständig sei und was die Armee mache, sagt er. Cvp-nationalrätin Ida Glanzmann-hunkeler sieht das ähnlich. «Ich finde es gut, wenn man das Militär der Bevölkerung näherbringt.»
Trotzdem sei es unsensibel, mit dem Panzer auf dem Schulgelände aufzufahren. Werbeaktionen der Armee begrüsse sie auf dem Feld, nicht auf dem Schulgelände. «Das geht dann doch zu weit.»