Datenpanne bei der Post ärgert Leser
BERN. Das Onlinekundencenter der Post hat sensible Informationen wie den Prepaid-kontostand von fremden Nutzern angezeigt.
KONTROVERS Den Prepaid-kontostand von Fremden einsehen: Das war am Dienstagabend im Online-kundencenter der Post möglich. Aufgrund eines Sicherheitsproblems konnten Nutzer auf sensible Informationen von anderen Accounts zugreifen. Ein 20-Minuten-leser, der anonym bleiben möchte, berichtete vom Problem und schickte Screenshots. Er habe in den Profilen anderer Nutzer auch Adressdaten wie Handy- und Festnetznummer gesehen. Auch diverse Funktionen wie Pickpost zur Paketabholung liessen sich in den fremden Accounts nutzen. Der 20-Minuten-leser habe versucht, die Post zu informieren, aber niemanden erreichen können. Darauf habe er einige der Personen kontaktiert, deren Telefonnummern er in den Accounts gefunden habe. Er sagt: «Die Leute sind erschrocken. Das ist ein Super-gau für die Post.»
Die Post bestätigt das Problem auf Anfrage von 20 Minuten. Als Folge eines fehlerhaften It-updates hätten Kunden mit Post-login nach dem Einloggen Kontaktdaten von anderen Kunden und deren Prepaid-guthaben sehen können. Dabei handle es sich in der Regel um Kleinbeträge, die Kunden mit einem Post-login im Voraus auf das Konto laden können. Das Geld sei stets sicher gewesen, sagt François Furer, Sprecher der Schweizerischen Post: «Es war nie möglich, fremde Kunden- oder Kontendaten zu verwenden oder zu verändern.» Daten oder Guthaben von Kunden bei Postfinance seien zu keiner Zeit betroffen gewesen. Das Problem sei mittlerweile behoben.