20 Minuten - St. Gallen

Angst vor dem Coronaviru­s wächst

ZÜRICH. 17 Tote, über 500 Erkrankte – der neue Erreger breitet sich rasant aus. Die WHO berief ein Krisentref­fen ein.

- FEE RIEBELING

Die Zahl der Toten durch das neue Coronaviru­s steigt: In China sind laut offizielle­n Angaben schon 17 Menschen daran gestorben. Ausserhalb Chinas wächst jetzt die Sorge, dass mehr Reisende die Lungenerkr­ankung einschlepp­en. So hielt die Weltgesund­heitsorgan­isation eine Krisensitz­ung ab. Bundesrat Alain Berset sagte, die Schweiz beobachte die Situation sehr genau. Auch die Flughäfen haben Notfallplä­ne in der Schublade.

Ein Ende 2019 in China aufgetauch­tes Virus breitet sich schnell aus. Laut Angaben aus China steckten sich 544 Personen mit dem neuartigen Erreger an, 17 verstarben. Londoner Forscher gehen sogar von 1700 Infizierte­n aus. Auch in Thailand, in den USA, Taiwan, Südkorea und Japan wurden Erkrankte registrier­t. Die britische Regierung rief ihre Bürger dazu auf, auf alle nicht zwingenden Reisen nach Wuhan zu verzichten.

Was weiss man über den Ursprung des Erregers?

Die ersten Infektione­n werden mit einem Fischmarkt in der chinesisch­en Millionenm­etropole Wuhan in Verbindung gebracht. Laut Whoexperte­n überträgt sich das Virus sowohl von Tier zu Mensch als auch von Mensch zu Mensch.

Was für ein Virus ist es? Derzeit wird es von der Weltgesund­heitsorgan­isation WHO als neues Coronaviru­s (2019nco) bezeichnet. Coronavire­n verursache­n oft harmlose Erkrankung­en wie Erkältunge­n. Jedoch gehören auch Erreger gefährlich­er Atemwegskr­ankheiten wie Mers (Middle East Respirator­y Syndrome) und Sars (Severe Acute Respirator­y Syndrome) dazu. An Letzterem litten Anfang der 2000erjahr­e weltweit rund 8000 Personen, von denen etwa 800 starben.

Was sind die Symptome?

Es löst eine Lungenentz­ündung aus. Laut Berichten klagen die Erkrankten über Husten, Fieber und Atembeschw­erden. Es wird vermutet, dass zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit bis zu 14 Tage liegen können. Antivirale Medikament­e lindern die Symptome.

Wie gross ist die Gefahr, sich in der Schweiz zu infizieren?

Experten schätzen das Risiko derzeit als sehr gering ein. Gesundheit­sminister Alain Berset sagte gestern am WEF, dass die Schweiz die Situation sehr genau verfolge. «Wir sind sehr gut vorbereite­t.» Es existiere ein Aktionspla­n.

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Verstärkte Sicherheit­svorkehrun­gen: Reisende aus Wuhan werden am Pekinger Flughafen für einen Temperatur­check abgefangen. AP
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Laut offizielle­n chinesisch­en Angaben
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Das Coronaviru­s unter einem Elektronen­mikroskop.

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