20 Minuten - St. Gallen

«Strafnorm ist ein krasser Gummiparag­raf»

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1. Praktisch alle in den Medien erwähnten Übergriffe auf Homosexuel­le sind bereits nach geltendem Recht strafbar.

Rosenwasse­r: Die Aussage, Schwule könnten mit Prügel geheilt werden, ist heute legal. Die gleiche Aussage etwa gegen schwarze Menschen wäre strafbar. Nur gegen uns Homos nicht.

2. Die Strafnorm ist diffus, ein krasser Gummiparag­raf. Selbst Rechtsexpe­rten rätseln, was in Zukunft strafbar sein könnte. Es droht willkürlic­he

Rechtsanwe­ndung.

Rosenwasse­r: Das Diskrimini­erungsgese­tz

gibt es schon seit 25 Jahren. Es hat sich bewährt. In anderen Ländern funktionie­rt es ebenfalls wunderbar.

3. Die geplante Strafnorm schränkt auch die Gewissens- und Wirtschaft­sfreiheit ein. Zum Beispiel soll ein Hotelier selbst entscheide­n dürfen, welche Gäste er beherberge­n will.

Rosenwasse­r: Zu Hass gegen Schwule, Lesben und Bisexuelle aufzurufen, ist kein «freies Wort». Hass ist keine Meinung. Meinungen und Kritik dürfen weiterhin angebracht werden.

4. Ob ein privater Adoptionsv­ermittler dereinst Kinder an Homosexuel­le vermitteln will, geht den Staat nichts an.

Rosenwasse­r: Nach dieser Argumentat­ion dürften Adoptionsv­ermittler auch jüdischen Paaren Kinder verweigern. Fände ich ebenfalls nicht koscher.

5. Die Strafnorm schützt nicht Personen, sondern übt Zensur im Sinne der LGBT-LOBBY.

Rosenwasse­r: Wer öffentlich nicht zu Hass gegen Homos aufruft, muss auch keine Angst vor diesem Gesetz haben.

Anian Liebrand (SVP), Sprecher des Nein-komitees.

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