Zu wenig Lohn: Jeder Dritte bewirbt sich auf neue Stelle
ZÜRICH. Weil die Löhne zu wenig transparent sind, bewerben sich Schweizer oft auf neue Jobs. Besonders im Handel gibt es viele Wechsel.
Eigentlich sind die meisten Schweizer zufrieden mit ihrem Job – aber trotzdem hat sich jeder Dritte im letzten Jahr auf eine neue Stelle beworben: Das zeigt eine neue Studie des Online-netzwerks Xing. Dieser Trend hält auch im neuen Jahr an: Über die Hälfte der Deutschschweizer gibt an, offen für eine neue Arbeitsstelle zu sein.
Besonders hoch ist die Bereitschaft für einen Stellenwechsel im Handel: Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten können sich vorstellen, in diesem Jahr ihren Arbeitgeber zu wechseln. Im Handel sei die Zahl der Jobwechsel immer schon hoch gewesen: Grund dafür sei meist der Lohn, so Personalexperte Matthias Mölleney von der Hochschule für Wirtschaft Zürich. Allgemein ist die Hoffnung auf einen höheren Lohn die grösste Motivation für einen Jobwechsel, wie die Studie aufzeigt. Das sieht auch Mölleney so: «Viele glauben, dass sie bei einem anderen Arbeitgeber besser verdienen können.» Diese Hoffnung auf mehr Geld sei in der Schweiz besonders stark, denn hierzulande seien die Löhne nicht transparent. Oftmals müsse sogar um den Lohn verhandelt werden. «Deshalb entsteht bei vielen Arbeitnehmern das Gefühl, dass sie schlecht verhandelt haben und deshalb finanziell benachteiligt werden», so Mölleney.
Ein weiterer wichtiger Grund für einen Stellenwechsel ist laut der Xing-studie ein schlechtes Verhältnis mit dem Chef oder den Kollegen sowie zu wenig Anerkennung.