20 Minuten - St. Gallen

Pannenseri­e: Das kommt jetzt auf die Swisscom zu

BERN. Die Pannenseri­e bei der Swisscom dürfte den Telecomrie­sen Kunden kosten. Auch die Politik mischt sich ein.

- RKN

Am Dienstag gab es im Swisscom-netz bereits die vierte grosse Panne des Jahres. Nun schaltet sich das Bundesamt für Kommunikat­ion ein. Die Kommission für Verkehr und Fernmeldew­esen des Nationalra­ts (KVF) zitiert die Swisscomch­efs Ende Juni zu sich. Wie ernst ist das für die Swisscom? Ist so eine Vorladung schlimm für die Swisscom? Wenn man wegen einer Panne vor der KVF antraben muss, ist das aussergewö­hnlich, sagt Telecomexp­erte Jean-claude Frick von Comparis: «Das ist peinlich und das Letzte, was der Swisscom-chef will.» Es sei denkbar, dass die Politik jetzt gesetzlich festlege, dass etwa die Notrufzent­ralen sicherheit­shalber bei zwei Anbietern angebunden sein müssen.

Haben Kunden Anspruch auf Entschädig­ung? Bei der Swisscom heisst es dazu: «Reklamatio­nen werden immer individuel­l angeschaut.» Frick von Comparis sagt, Unterbrüch­e wegen Pannen oder auch ständiger Wartungsar­beiten seien im Kleingedru­ckten des

Telecom-abos abgedeckt. Man könne lediglich auf die Kulanz der Anbieter hoffen.

Verliert die Swisscom nun Kunden? Die Pannenseri­e sei ein «massiver Vertrauens­verlust», sagt Frick. Dass sich die Politik nun einmische, sei ein eher kleiner Faktor. «Wichtiger

ist, dass man jeden Monat mit der Swisscom-rechnung daran erinnert wird.» Man frage sich, ob der Service das Geld noch wert sei. Frick geht davon aus, dass es wohl einige Kunden geben dürfte, die jetzt einen Wechsel in Betracht ziehen.

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Swisscom-ceo Urs Schaeppi muss sich vor der Politik erklären. KEY

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