Philipp Plein verweigert Mietzahlung
CANNES. Der Modedesigner will für die Mieten seiner Shops in Cannes und Amsterdam nicht mehr aufkommen. Als Grund schiebt er die Corona-krise vor.
Mit seinen Kleidern, Schuhen, Brillen und anderen Accessoires hat Plein ein Vermögen verdient. Laut dem Wirtschaftsmagazin «Bilanz» gehört der deutsche Modedesigner mit 250 bis 300 Millionen Franken zu den 300 reichsten Bewohnern der Schweiz. Seinen Firmensitz hat er in Lugano, wo er auch lebt.
In der südfranzösischen Stadt Cannes allerdings ist von Pleins Glanz derzeit wenig übrig geblieben. Seit Wochen steht dort sein Ladenlokal an bester Lage leer. Wie Recherchen von 20 Minuten ergeben haben, will Plein vom Laden nichts mehr wissen. Mitte April teilte seine Firma in einem Brief an die Besitzerin des Ladenlokals mit, dass Plein rückwirkend ab dem 1. April keine Miete mehr zahlen werde. Das Lokal werde auf dieses Datum hin «offiziell an den Besitzer zurückgegeben», heisst es im Schreiben, das 20 Minuten vorliegt, weiter. Die Besitzerin des Ladenlokals ist entsetzt: «Ich habe mit Plein einen Mietvertrag, der erst Ende Oktober 2020 ausläuft», sagt sie zu 20 Minuten. Die Monatsmiete belaufe sich auf einen fünfstelligen Betrag. Die Zahlungen für April und Mai seien bis heute nicht eingetroffen. Die Miete für Juni sei nun fällig. Bezahlt Plein weiterhin nicht, wird er der Vermieterin bis zum Vertragsende mindestens eine Viertelmillion Euro schuldig sein. Wie 20 Minuten weiss, haben auch die Vermieter des Lokals für die Pleinboutique in Amsterdam den gleichen Brief erhalten. In der niederländischen Hauptstadt zeigt sich das gleiche Bild wie in Cannes: Der Shop ist geschlossen, die Miete zahlt der Millionär seit April nicht mehr.
Als Grund für das Aussetzen der Mietzahlung gibt Plein die Covid19Pandemie an. Da es sich bei der Pandemie um ein «Ereignis höherer Gewalt» handle, liege die Schuld für die entgangenen Geschäfte im Laden nicht bei Philipp Plein.