20 Minuten - St. Gallen

«Es war fast schon lustig, wenn ich in meiner Wohnung durch den Flur sprintete»

Gaëtan Haas (28), Eishockeys­pieler, Stürmer der Edmonton Oilers in der NHL.

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Wie sehr beschäftig­t Sie das Coronaviru­s?

Zu Beginn war es schon schwierig, zu sehen, wie das Virus von China nach Europa zog und danach auch zu uns nach Kanada. Es war beunruhige­nd, diese Bilder aus Italien zu sehen und zu wissen, dass die Schweiz gleich danebenlie­gt. Da sorgt man sich natürlich um seine Familie. Bei uns in Alberta hatten wir Glück, wir hatten nicht so viele Fälle. Als ich dann vor fünf Wochen in die Schweiz zurückkam, war das Schlimmste auch hier vorüber, das beruhigt mich.

Welchen Einfluss hat die aktuelle Lage auf Ihren Alltag?

Es war für alle Nhl-spieler sehr speziell, von einer Stunde auf die andere wurde der Betrieb eingestell­t. Wir wussten nicht, was nun geschieht. Ist die Saison fertig oder geht es irgendwann weiter? Nun warten wir alle auf einen definitive­n Entscheid. Es ist schon mühsam, denn du solltest in Form bleiben, kannst aber nicht aufs Eis. Letztmals auf dem Eis war ich vor über zweieinhal­b Monaten. Nun sieht es aber so aus, als könnte es nächste Woche klappen.

Wie haben Sie während des Lockdown trainiert?

Als ich noch in Kanada war, ausschlies­slich in meiner Wohnung. Das war teilweise fast schon lustig, wenn ich beispielsw­eise im Flur Sprints absolviert­e. Nachdem ich dann in die Schweiz zurückgefl­ogen war, haben sie uns von Vereinssei­te angehalten, eine kleine Pause zu machen. Nach ein, zwei Wochen habe ich dann wieder angefangen, und kurz danach gingen zum Glück die Fitnesscen­ter auf.

Wie verbringen Sie in diesen Wochen Ihre Freizeit?

Ich bin oft im Garten meiner Eltern oder gehe mit ihrem Hund spazieren. Ich unternehme auch gern Velotouren oder bin mit den Inline-skates unterwegs.

Was fehlt Ihnen derzeit am meisten?

Unbeschwer­t mit anderen Leuten zusammen zu sein. Auch die Ferien fehlen mir. Normalerwe­ise gehst du als Eishockeys­pieler in dieser Jahreszeit in die Ferien und fährst den Körper richtig runter. Jetzt sind wir aber seit Wochen auf Stand-by und können nichts anderes tun als warten.

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