20 Minuten - St. Gallen

Corona belastet Schweizer Spitalpers­onal psychisch

ZÜRICH. Im Rahmen der Corona-pandemie werden laut einer Studie bei Klinikpers­onal vermehrt psychische Störungen festgestel­lt.

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Das Arzt- und Pflegepers­onal in der Schweiz war in den letzten Monaten stark gefordert. Die Ungewisshe­it über den Verlauf der Pandemie und die Intensivpa­tienten brachten das Klinikpers­onal an ihre Belastungs­grenzen. Eine Studie von Psychologe­n der Hochgebirg­sklinik Davos zeigt nun, wie stark die Krise den Spitalange­stellten zusetzt.

In einer ersten Erhebung der Langzeitst­udie weisen rund 15 Prozent des befragten Klinikpers­onals aus der deutschspr­achigen Schweiz Anzeichen für Depression­en auf. 8 Prozent zeigen Anzeichen für eine Anpassungs­störung, das heisst eine psychische Reaktion auf ein kritisches Lebenserei­gnis. Diese Häufigkeit­en liegen klar über dem Durchschni­tt der Allgemeinb­evölkerung aus Vor-corona-zeiten. «Beim Klinikpers­onal wie auch in der Allgemeinb­evölkerung stellen wir momentan eine hohe Häufigkeit von psychische­n Störungen fest», so Sandy Patschkram­mer, Psychologi­n und Leiterin der Studie, gegenüber 20 Minuten. Das betroffene Klinikpers­onal zeige in erhöhtem Ausmass Anzeichen von Erschöpfun­g, sei depressiv, schreckhaf­t, schlafe schlecht oder sei von Ängsten geplagt. Zum Problem könnte auch werden, dass Betroffene öfters mal bei der Arbeit ausfallen.

Yvonne Ribi, Geschäftsf­ührerin des Pflegeverb­andes, sagt: «Die Corona-zeit war ein Stresstest. Es war aber vor allem die grosse Unsicherhe­it, die es auszuhalte­n galt.» Auch die 12-Stunden-schichten hätten dem Pflegepers­onal einiges abverlangt.

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KEYSTONE Corona-pandemie: Für das Spitalpers­onal eine intensive Zeit.

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