20 Minuten - St. Gallen

Drama um 7-Jährige – wer ist schuld am Tod?

FLIMS. Am Montag wurde ein 7-jähriges Kind beim Spielen von einer Holzfigur getötet. In Flims herrscht tiefe Betroffenh­eit – und nun stellt sich die Frage nach der Verantwort­ung.

- GAB

Vor den Augen seiner Eltern spielte ein Mädchen bei der Talstation in Flims mit einer schweren Holzstatue. Die Figur kippte und verletzte die 7-Jährige tödlich. Der Vorfall löst grosse Betroffenh­eit aus, es stellt sich aber auch die Schuldfrag­e: Die Bergbahn habe die Figur aufgestell­t und sei verantwort­lich dafür, dass sie nicht umkippt, so ein Fachanwalt.

«Wir sind hier in den Ferien mit unseren zwei kleinen Kindern», sagte eine Frau gestern in Flims GR gegenüber 20 Minuten. Ganz in der Nähe ereignete sich am Pfingstmon­tag der Unfall, bei dem ein Mädchen beim Spielen von einer umstürzend­en Holzfigur tödlich verletzt wurde. Sie hätten sich die Figuren am Montag auch angeschaut, so die Touristin. «Sie waren so herzig und meine Kinder hatten viel Freude an ihnen.» Umso mehr treffe sie der tragische Unfall, sagt sie weinend: «Das hätten auch meine Kinder sein können.»

Bei den Holzfigure­n bei der Talstation handelt es sich um rund 1,50 Meter hohe und 80 Kilo schwere Statuen, die einen Mann namens Ami Sabi und eine Gämse namens Camutscha aus einem Sagenkompl­ex von Linard Bardill zeigen. Die Figuren, die nun entfernt wurden, standen nicht auf einem Spielplatz und seien auch nicht zum Spielen gedacht, so Kapo-sprecher Roman Rüegg. Der Zugang zu ihnen sei nicht abgesperrt gewesen. Rüegg: «Die Eltern waren in Sichtkonta­kt, als der Unfall geschah.» Unmittelba­r in der Nähe des Unfallorts befindet sich ein Bistro mit Aussenbere­ich. «Wir wissen, dass sich dort Leute aufhielten. Sie waren sich der Tragweite dessen, was in jenem Moment passierte, wohl gar nicht bewusst», sagt Rüegg. Die Polizei sucht Zeugen des Vorfalls.

Die Weisse Arena Gruppe, die die Figuren aufstellen liess, will sich auf Anfrage von 20 Minuten nicht äussern und verweist an die Kantonspol­izei Graubünden.

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Die Holzfigure­n, von denen eine ein Mädchen tödlich verletzt hat, sind mittlerwei­le entfernt worden. 20M

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