20 Minuten - St. Gallen

Anti-rassismus-demo: SVP fordert Bussen

ZÜRICH. Politiker sind ob der Demonstrat­ion durch Zürich gespalten. Die SVP nennt sie eine «Sauerei», fordert Bussen und kritisiert die Polizei. Diese nimmt Stellung zu den Vorwürfen.

- JOEL PROBST

Über 1000 Personen gingen am Montag in Zürich auf die Strasse. Sie demonstrie­rten trotz geltendem Versammlun­gsverbot ab 30 Personen gegen Rassismus und Polizeigew­alt im Zusammenha­ng mit dem Tod von George Floyd. Die Stadtpoliz­ei hielt sich bei der Demo dennoch zurück und verzichtet­e aus Gründen der Verhältnis­mässigkeit auf eine Interventi­on. Für Svp-nationalrä­tin Barbara Steinemann unverständ­lich: «Diese Demo ist eine Sauerei. Die Regeln gelten für alle», sagt sie gegenüber 20 Minuten. «Während sich die Durchschni­ttsbürger daran halten, machen linke Chaoten Radau, wie sie wollen. Das geht so nicht. Zumal es mit Zürich nichts zu tun hat, wenn in den USA ein Schwarzer wegen der Polizeigew­alt dort stirbt.» Für sie ist klar, dass die Polizei hätte eingreifen müssen: «Die Demonstran­ten sollten alle eine Busse erhalten, wie es die Corona-verordnung vorsieht.»

Auf Anfrage sagt Marco Cortesi, Medienchef der Stadtpoliz­ei Zürich, dass aufgrund der Änderung der Covid-verordnung vom Bund vom Freitag auf den Samstag eine neue Lagebeurte­ilung vorgenomme­n werden musste. Zudem werden seither Teilnehmer von Versammlun­gen über 30 Personen nur noch wegen einer Übertretun­g geahndet und nicht mehr wegen eines Vergehens. Sie können also gebüsst werden und werden nicht mehr verzeigt. Ab Samstag sind laut dem Bund Versammlun­gen bis 300 Personen wieder erlaubt. Cortesi: «Ab dann werden wir eine friedliche Demonstrat­ion alleine aufgrund ihrer Grösse oder alleine wegen des Verstosses gegen die Covid-verordnung nicht mehr auflösen.»

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20M Die Stadtpoliz­ei Zürich liess die Demonstrie­renden trotz Versammlun­gsverbot gewähren.

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