«Für eine besondere Frau gehe ich nun wieder öfters aus dem Haus»
Corona-fragebogen mit Patrik Wägeli (29), Thurgauer Marathonläufer und Landwirt, Schweizer Meister 2019.
Anfangs gab es viele unerwartete Umstellungen wie die Absage wichtiger Wettkämpfe. Ich habe für den Zürich Marathon trainiert und war in einer super Form. Nach dem Aus war unklar, was und vor allem wie ich trainieren sollte. Für den optimalen Marathon muss ich mich rund drei bis vier Monate vorbereiten. Der Aufbau ist sehr komplex. Doch mittlerweile habe ich die Situation akzeptiert und kann gut damit umgehen.
Wie hat sich Ihr Training seit dem 11. Mai verändert?
Ich kann wieder Intervalle auf der Bahn absolvieren sowie in den Kraftraum gehen und somit die intensiven Trainings optimal machen.
Gehen Sie nun wieder öfters aus dem Haus und wofür?
Ja, für eine besondere Frau gehe ich nun, nebst dem Training, wieder öfters raus. Ich bin froh, endlich wieder mein Grosi im Altersheim besuchen zu dürfen. Natürlich weiterhin auf Abstand, aber es ist schön, sie wieder zu sehen.
Welche Corona-challenge haben Sie ausprobiert?
Ich habe an mehreren virtuellen Rennen via die App Virace teilgenommen. Dies fand ich toll, denn ich konnte mich mit anderen messen, die das gleiche Rennen – einfach an einem anderen Ort – rannten. Weiter habe ich mit meiner Freundin die Koalachallenge ausprobiert. Wir wurden von Emma Coburn (Weltmeisterin im 3000mhindernislauf) inspiriert. Jedoch sah es bei ihr um einiges eleganter aus. Wir müssen wohl noch etwas üben.
Was fehlt Ihnen derzeit am meisten?
Die Wettkämpfe, aber auch die Sauna.
Wie schöpfen Sie in solchen Zeiten Zuversicht?
Man lernt gewisse Dinge und Werte wieder viel mehr schätzen. Beispielsweise, wie wichtig es ist, viel Zeit mit den Allerliebsten zu verbringen und Geduld zu haben. Als Sportler ist dies etwas sehr Wichtiges.