Frau stundenlang gequält – «Sie hat freiwillig mitgemacht»
BÜLACH. Eine Frauenclique soll eine 21-jährige Frau in Kloten entführt, misshandelt und sexuell genötigt haben. Gestern begann der Gerichtsprozess.
Weil das Opfer eine der Beschuldigten bei der Kesb denunziert hatte, soll sie von den vier Kosovarinnen entführt und in einer stundenlangen Tortur misshandelt und sexuell genötigt worden sein (20 Minuten berichtete). Nun standen die vier Beschuldigten vor dem Bezirksgericht Bülach. Bei einer der Beschuldigten handelt es sich um eine 25-jährige Iv-rentnerin und Mutter eines fünfjährigen Buben. Sie gab zu, dass sie ihre Landsfrau nach der Arbeit auf einem Parkplatz in Kloten zur Rede stellen wollte: «Ich wollte ihr eine Ohrfeige verpassen.» Alles, was dann später in ihrer Wohnung passiert sei, habe sie nicht gewollt: «Es war der grösste Fehler meines Lebens, dass ich das alles zuliess.» Die Hauptbeschuldigte ist eine 25-jährige arbeitslose Pflegeassistentin, die bereits vorbestraft ist. Sie bezichtigt das Opfer der Lüge: «Es gab für mich keinen Grund für Gewalt, ich habe nur meine Schwester begleitet», sagte sie. Die Schwester sei mit der bei der Kesb angeschwärzten Frau befreundet gewesen. Sie selber habe die 25-jährige Iv-rentnerin vorher nicht gekannt. Sie sagt, dass das Opfer die sexuellen Handlungen freiwillig gemacht habe. Als der Richter fragte, ob sie selbst glaube, was sie dem Gericht erzähle, sagte sie nur: «Ich war ja dabei.»
Als dritte Beschuldigte wurde die Schwester der Pflegeassistentin befragt. Die 29-jährige Frau ohne festen Wohnsitz in der Schweiz befindet sich seit der Verhaftung im März 2019 in Haft. Auch sie ist vorbestraft. Sie zeigte sich reuig: «Ich möchte meine Taten ungeschehen machen.» Die Anführerin sei die vom Opfer denunzierte Kollegin gewesen. Die vierte Beschuldigte konnte noch nicht befragt werden. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.