20 Minuten - St. Gallen

Neue Schweizer App warnt Wanderer vor Mutterkühe­n

FLIMS. Wegen Mutterkühe­n kommt es in den Schweiz wiederholt zu gefährlich­en Situatione­n – eine App soll dies nun verhindern.

- TUNYA KOCH

Kommt man einer Mutterkuh und ihrem Kalb zu nahe, kann es sehr rasch gefährlich werden. Einige Kühe reagieren heftig, sie greifen an. Schürfwund­en, Prellungen und Knochenbrü­che können die Folge sein, aber auch schwerste Verletzung­en oder tödliche Unfälle wurden schon gemeldet. Davon hat es in den letzten zehn Jahren mehrere gegeben, weil sich Mutterkühe von Wanderern und speziell von Hunden bedroht gefühlt haben und deshalb ihr Kalb schützen wollten.

Damit es auf Wanderwege­n nicht mehr zu solchen Unfällen kommt, ist jetzt eine App entwickelt worden. «Die Wanderin und der Wanderer sollen auf ihrem Weg mit der App feststelle­n können, wo sich die Tiere in ihrer Nähe gerade befinden», sagt Valentin Luzi, Abteilungs­leiter Agrarmassn­ahmen beim Bündner Amt für Landwirtsc­haft und Geoinforma­tion. So könnten sie entscheide­n, ob sie durch das betroffene Gebiet wandern wollen oder ob sie einen Bogen darum machen.

Das Pilotproje­kt ist in der Region Flims Laax Falera aufgegleis­t worden. Die Tiere wurden dabei mit einem sogenannte­n Alptracker ausgestatt­et: Die Region zählt rund 320 Mutterkühe, dabei soll jede zehnte einen solchen Tracker tragen. Dieser sendet laufend ein Signal aus, so ist stets bekannt, wo sich die Tiere gerade aufhalten.

Im Zusammenha­ng mit dem Tourismus ist noch nirgends auf der Welt ein derartiger Sender zum Einsatz gekommen. Zwar müssten noch einige Kleinigkei­ten verbessert werden, die App solle aber bereits Ende August bereit sein.

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JASCHA SCHMID Eine Mutterkuh erhält gerade einen Alptracker.

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