Conte attackiert Inter-bosse – nun steht er vor dem Aus
MAILAND. Dem Trainer fehlt die Rückendeckung der Clubführung.
Kaum war die Serie-a-saison zu Ende, liess Antonio Conte seinem Ärger freien Lauf. Der Trainer, der Inter Mailand auf Platz 2 und zur besten Saison seit neun Jahren geführt hatte, beschwerte sich über die Clubführung. «Die Arbeit von mir und von meinen Spielern wird im Verein nicht wertgeschätzt. So geht das nicht», sagte Conte nach dem siegreichen Abschluss gegen Atalanta. Zudem sei die Mannschaft wiederholt öffentlich attackiert worden und habe keine Rückendeckung vom Verein erhalten. Für den früheren Nationaltrainer Italiens ist klar: «Wenn wir die Lücke zu Juve schliessen wollen, muss man sowohl auf als auch neben dem Spielfeld stark sein.»
Seine Kritik adressierte Conte auch direkt an den 29-jährigen chinesischen Unternehmer Steven Zhang, der Inter seit Oktober 2018 präsidiert: «Ich muss mit dem Präsidenten reden, aber der ist in China.» Er möge keine
Leute, die auf einen Zug aufspringen. Davon habe er in diesem Jahr bei Inter aber sehr viele gesehen. «Man muss immer da sein, stattdessen haben den ganzen Mist nur wir abbekommen. Es war ein sehr, sehr hartes Jahr für mich.» Der 51-Jährige warnt: «Im ersten Jahr kann ich den Blitzableiter machen, aber nicht mehr im zweiten. Irren ist menschlich. Aber auf einem Irrtum zu beharren, ist teuflisch.»
Italienische Medien spekulierten gestern, dass Conte nach seiner Schimpftirade keine Zukunft mehr hat bei den Nerazzurri. Noch ist seine erste Saison mit Inter aber nicht zu Ende: Morgen Abend gehts im Europa-leagueachtelfinal in Gelsenkirchen gegen Getafe.