Thun holt 0:3 auf, doch am Ende jubeln die Walliser
ZÜRICH. Der Kampf um den Klassenerhalt wurde zum Krimi. Sion rettet sich, die Berner Oberländer müssen in die Barrage.
Als wären 94 Minuten Leiden nicht genug. Die Thuner hatten im Letzigrund dank eines fulminanten Schlussspurts aus einem 0:3 ein 3:3 gemacht gegen jenen FCZ, der zuvor sechsmal nicht gepunktet und damit seinen Trainer Ludovic Magnin erzürnt hatte. Die Berner Oberländer wussten also: Nur wenn Sion auswärts im Derby gegen Servette gewinnt, müssen sie in die Barrage. Also warteten und zitterten, zitterten und warteten sie. Denn als der Match in Zürich abgepfiffen wurde, war in Genf wegen
Roberts Uldrikis schoss Sion zum Klassenerhalt.
eines Stromausfalls in der ersten Halbzeit noch über eine Viertelstunde zu spielen – und Roberts Uldrikis hatte Sion kurz zuvor 2:1 in Führung gebracht. Das Positive aus Sicht
der Thuner: Sie konnten noch darauf hoffen, dass Servette ihnen einen Gefallen tut und ausgleicht. Es sollte nicht sein, Sion gewann und rettete sich.
Für Thun geht es hingegen in der Barrage weiter. Nach der völlig missratenen Hinrunde ist das ein Erfolg, in Anbetracht der glänzenden Rückrunde und der Entwicklung am letzten Spieltag aber auch eine Enttäuschung. Und viel Zeit bleibt nicht, um den Tiefschlag zu verarbeiten und sich aufzurichten. Schon am Freitag geht es mit dem Hinspiel in Liechtenstein beim Challengeleague-zweiten Vaduz weiter, am Montag entscheidet sich dann im Rückspiel in Thun, wer nächste Saison in der Super League spielt und wer zweitklassig ist.
Bereits am Donnerstag trifft Sion im Cup-viertelfinal auf Promotion-league-vertreter Rapperswil-jona – als haushoher Favorit und mit viel Rückenwind aus der Liga.
Gianni Infantino.