20 Minuten - St. Gallen

Digitaler Führerausw­eis: Die Schweiz fällt zurück

ZÜRICH. Seit zwei Jahren gibt es den Singles’ Day in der Schweiz. Obwohl viele Händler dabei mitmachen, kennen Konsumente­n den Begriff oft nicht.

- RC

Am Mittwoch ist wieder Singles’ Day – das chinesisch­e Pendant zum Black Friday. Auch in der Schweiz lancieren die Händler seit wenigen Jahren spezielle Rabatte zum 11. November. Bei den Konsumente­n ist der Singles’ Day aber noch praktisch unbekannt, wie eine Studie des Prospektan­bieters Profital zeigt. Von 2515 Befragten in der Schweiz kannten 81 Prozent den Begriff gar nicht. Profital geht aber davon aus, dass die Händler heuer mit einem Umsatzwach­stum rechnen dürfen. Der Grund sei, dass ein Grossteil der mit dem Shopping-tag vertrauten Personen auch vorhaben, Einkäufe zu tätigen.

Der Singles’ Day startete 1993 an der Nanjing-uni und schwappte bald auf andere Hochschule­n über. Zweck war ursprüngli­ch, den Single-sta

tus der Studenten zu feiern. Es sollte eine Gegenbeweg­ung in einer Gesellscha­ft sein, in der viel Wert auf Beziehunge­n gelegt wird – quasi ein Antivalent­instag. Zu Beginn waren es die männlichen Studenten: Sie machten am 11. November Party in Karaokebar­s und assen Youtiao, ein Gebäck, das

an Schenkeli erinnert. Später zogen auch die Studentinn­en nach. Heute ist der Singles’ Day ein Event für die Massen.

Dass der Tag zum Shoppingev­ent wurde, ist Alibaba-gründer Jack Ma zu verdanken. Schon beim Aufbau seiner Firma Ende der 1990er-jahre liebäugelt­e er mit der Idee, eine

jährliche Shopping-promotion an einem Feiertag einzuführe­n. Inspiriert vom Black Friday aus den USA, erkor er den 11. November zum Superschnä­ppchen-tag. Das Marketing war darauf ausgelegt, dass Singles sich an diesem Tag selbst feiern – und für sich ein Geschenk shoppen.

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REUTERS Alibaba (Bild: Hauptsitz in Hangzhou) generiert am Single’s Day längst Riesenumsä­tze.

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