Lazio soll Infizierte eingesetzt haben
ROM. Drei Römer mussten in der Champions League passen, spielten dafür aber in der Meisterschaft.
KONTROVERS Lazio Rom droht Ungemach. Torino, der Gegner vom 1. November, will, dass am grünen Tisch aus dem 3:4 ein 3:0 wird. Es könnte aber noch dicker kommen. Von einer Geldstrafe ist die Rede, von Punktabzug, vom Ausschluss aus der Serie A.
Was ist passiert? Es geht um das Coronavirus und um die Orte, wo getestet wird. Lazio macht das in Avellino, weit weg von der Hauptstadt, Provinz Kampanien. Dort meldet der Club positive Fälle dem Gesundheitsamt, nicht das Labor. Die Uefa – das ist deshalb wichtig, weil Lazio auch in der Champions League spielt – lässt in der Nähe von Florenz testen. Am 28. Oktober und am 2. November befand das Uefalabor Synlab, dass drei Römer Spieler positiv sind: Thomas Strakosha, Lucas Leiva und Ciro Immobile. Sie durften nicht mit nach Brügge und St. Petersburg.
Dazwischen und danach standen Spieltage in der Liga und damit Tests in Avellino an. Alle waren negativ, Immobile und Leiva wurden gegen Torino eingewechselt. Immobile trug mit einem Tor in der Nachspielzeit zum 4:3-Sieg bei, den Torino nun anficht. Das Trio hätte auch am Sonntag gegen Juve dabei sein sollen, doch das Gesundheitsamt verhinderte das. Lazio hatte sich zuvor in Rom einem Schnelltest unterziehen müssen, drei fielen positiv aus: Strakosha, Leiva, Immobile.
Die Frage lautet nun: Hat Lazio gegen Torino bewusst positive Spieler eingesetzt? Das prüft der italienische Fussballverband. Auch die ordentliche Justiz beschäftigt sich mit dem Fall, untersucht ihn auf Fälschung und Betrug. Zudem steht der Vorwurf der «fahrlässigen Verursachung einer Epidemie» im Raum.