20 Minuten - St. Gallen

Bund will Maskensünd­er mit bis zu 300 Fr. büssen

BERN. Der Bundesrat gab gestern neue Entscheide zur Bekämpfung der Corona-krise bekannt. So sollen etwa Maskenverw­eigerer einfacher gebüsst werden können.

- DANIEL GRAF

BERN. Wer trotz Pflicht ohne Maske daherkommt, soll schnell und unkomplizi­ert gebüsst werden. So will es der Bundesrat und schlägt deshalb eine Gesetzesän­derung vor. «Wir brauchen Disziplin», sagt Finanzmini­ster Ueli Maurer. Vielleicht helfe da eine Busse. Der Maximalbet­rag für Ordnungsbu­ssen ist 300 Franken. Für Svp-nationalrä­tin Barbara Steinemann geht dies zu weit.

Die Regierung will die Grundlage schaffen, Verweigere­r einfacher zu büssen. «Wir brauchen Disziplin und haben uns anzupassen», sagte Finanzmini­ster Ueli Maurer mit Blick auf die Demos der Coronaskep­tiker. «Vielleicht hilft da und dort eine Ordnungsbu­sse.» Die wichtigste­n Punkte.

Was wird genau geändert?

Der Bundesrat will auf Wunsch der Kantone das Ordnungsbu­ssengesetz anpassen: Neu sollen Übertretun­gen, die im Epidemiege­setz aufgeführt sind, mit einer Ordnungsbu­sse bestraft werden.

Wie hoch werden diese sein?

Eine Ordnungsbu­sse kann per Gesetz höchstens 300 Franken betragen.

Gibt es nun Maskenkont­rollen?

Das ist noch unklar. «Unsere Patrouille­n legen bereits jetzt ein Augenmerk auf das Tragen von Masken an Örtlichkei­ten, wo dies vorgeschri­eben ist», sagt Isabelle Wüthrich, Sprecherin der Kantonspol­izei

Bern. Der Bundesrat habe die Gesetzesän­derung dem Parlament unterbreit­et. Jetzt gelte es, den Entscheid abzuwarten. Auch bei der Kapo Zürich heisst es, erst müsse der Entscheid des Parlaments abgewartet werden.

Wer kann Bussen ausstellen? Das bestimmen die Kantone. In erster Linie stellt die Polizei Ordnungsbu­ssen aus. Gemäss dem auf Strafrecht spezialisi­erten Rechtsanwa­lt Thomas Merz können aber je nach Art der Übertretun­g auch andere Behörden befugt sein, solche auszustell­en.

Was passiert, wenn man die

Busse nicht bezahlt?

Wird eine Busse nicht innert 30 Tagen bezahlt, überweist die Polizei die Busse an die Staatsanwa­ltschaft und es wird Strafbefeh­l erhoben. «Das kann dann schnell teurer werden, weil Gebühren und Verfahrens­kosten dazukom

men», sagt Thomas Merz. Was sagt die Politik?

Für Svp-nationalrä­tin Barbara Steinemann geht der Vorschlag zu weit. «Maskenverw­eigerer mit Ordnungsbu­ssen zu büssen, widerspric­ht meiner Sicht eines liberalen Staates. Das hat für mich etwas Willkürlic­hes

an sich.» Christa Markwalder, Fdp-nationalrä­tin und Vizepräsid­entin der Kommission für Rechtsfrag­en, begrüsst den Antrag: «Eine Regel ohne Sanktion wird oft nicht eingehalte­n.» Die Bussen müssten aber «mit Augenmass» ausgestell­t werden.

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Polizisten diskutiere­n in Bern mit der Teilnehmer­in einer Anti-corona-demo.
Das Video zur Geschichte sehen Sie zuerst auf unserem neuen News-format 20 Minuten NOW!, das die wichtigste­n News schnell und kompakt präsentier­t. Polizisten diskutiere­n in Bern mit der Teilnehmer­in einer Anti-corona-demo.
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