Coronavirus-immunität soll jahrelang halten
SAN DIEGO. Wie lange ist man nach einer Covid-19erkrankung immun? Möglicherweise jahrelang, sagt eine neue Studie.
BELIEBT Um die Immunität von genesenen Covid-19-patienten ist es nicht allzu gut bestellt – dieser Eindruck entstand in den letzten Monaten. In Studien war schliesslich immer wieder von rasch abnehmenden Antikörpern die Rede. Manche mit dem Coronavirus infizierte Patienten entwickelten sogar gar keine Antikörper. All das überschattete die Hoffnung darauf, die Pandemie mithilfe von Impfstoffen rasch in den Griff zu bekommen.
Doch offenbar sind die Befürchtungen unbegründet: Laut Forschenden des La Jolla Institute for Immunology in Kalifornien könnte der Schutz sogar mehrere Jahre, vielleicht Jahrzehnte bestehen. Verantwortlich seien aber nicht die oft zitierten Antikörper gegen Sars-cov-2, sondern vielmehr die sogenannten T- und B-gedächtniszellen.
Das Team um den Virologen Shane Crotty hatte für die bisher nur auf dem Preprint-server Biorxiv.org veröffentlichten Studie im Blut Genesener nach vier
Komponenten des menschlichen Immunsystems gesucht: Antikörper, B-gedächtniszellen sowie zwei Arten von T-gedächtniszellen.
Das Fazit der Forschenden: Acht Monate nach der Infektion weisen die meisten Genesenen genügend Immunzellen auf, um das Virus abzuwehren und Krankheiten zu verhindern. «Die Menge der Gedächtniszellen dürfte es bei den meisten Menschen über Jahre verhindern, dass sie schwer erkranken», sagt Crotty.