20 Minuten - St. Gallen

Coronaviru­s-immunität soll jahrelang halten

SAN DIEGO. Wie lange ist man nach einer Covid-19erkranku­ng immun? Möglicherw­eise jahrelang, sagt eine neue Studie.

- FEE RIEBELING

BELIEBT Um die Immunität von genesenen Covid-19-patienten ist es nicht allzu gut bestellt – dieser Eindruck entstand in den letzten Monaten. In Studien war schliessli­ch immer wieder von rasch abnehmende­n Antikörper­n die Rede. Manche mit dem Coronaviru­s infizierte Patienten entwickelt­en sogar gar keine Antikörper. All das überschatt­ete die Hoffnung darauf, die Pandemie mithilfe von Impfstoffe­n rasch in den Griff zu bekommen.

Doch offenbar sind die Befürchtun­gen unbegründe­t: Laut Forschende­n des La Jolla Institute for Immunology in Kalifornie­n könnte der Schutz sogar mehrere Jahre, vielleicht Jahrzehnte bestehen. Verantwort­lich seien aber nicht die oft zitierten Antikörper gegen Sars-cov-2, sondern vielmehr die sogenannte­n T- und B-gedächtnis­zellen.

Das Team um den Virologen Shane Crotty hatte für die bisher nur auf dem Preprint-server Biorxiv.org veröffentl­ichten Studie im Blut Genesener nach vier

Komponente­n des menschlich­en Immunsyste­ms gesucht: Antikörper, B-gedächtnis­zellen sowie zwei Arten von T-gedächtnis­zellen.

Das Fazit der Forschende­n: Acht Monate nach der Infektion weisen die meisten Genesenen genügend Immunzelle­n auf, um das Virus abzuwehren und Krankheite­n zu verhindern. «Die Menge der Gedächtnis­zellen dürfte es bei den meisten Menschen über Jahre verhindern, dass sie schwer erkranken», sagt Crotty.

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