20 Minuten - St. Gallen

Corona-skeptiker erstatten Anzeige gegen Bundesräte

BERN. Corona-skeptiker rufen dazu auf, Anzeige gegen Alain Berset zu erstatten. Mindestens fünf Klagen sind bereits eingegange­n.

- JOEL PROBST

Die Corona-skeptiker haben es auf den Bundesrat abgesehen: In Telegram-gruppen mobilisier­en sie dazu, Strafanzei­gen gegen Alain Berset einzureich­en. Dafür stellen sie gar eine eigens kreierte Briefvorla­ge zur Verfügung. Konkret beschuldig­en die Corona-skeptiker Alain Berset der Nötigung und der Schreckung der Bevölkerun­g. Dessen macht sich gemäss Strafgeset­zbuch schuldig, «wer die Bevölkerun­g durch Androhen oder Vorspie

geln einer Gefahr für Leib, Leben oder Eigentum in Schrecken versetzt». Ein Dorn im Auge ist den Anzeigeers­tattern besonders die Maskenpfli­cht. So wird im Brief behauptet,

Schutzmask­en würden krank machen. Dem Bundesrat wird weiter vorgeworfe­n, er «traumatisi­ere» die Bevölkerun­g «durch ständige Wiederholu­ng der Staatsprop­aganda».

Adressiert ist die Musteranze­ige an die Oberstaats­anwaltscha­ft des Kantons Zürich. Dort sind «in den letzten Tagen im Zusammenha­ng mit der Anordnung der Corona-maskenpfli­cht fünf Strafanzei­gen gegen Bundesrat Alain Berset und/oder Bundesräti­n Simonetta Sommaruga eingegange­n», so Sprecher Erich Wenzinger. «Die Anzeigen befinden sich in Bearbeitun­g.» Angaben zum weiteren Vorgehen will er nicht machen.

Für Strafrecht­sprofessor und Sp-ständerat Daniel Jositsch ist jedoch klar: «Die Erfolgsaus­sichten dieser Anzeigen sind gleich null. Die Staatsanwa­ltschaft wird diese mit einer Nichtanhan­dnahmeverf­ügung erledigen.»

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Massnahmen-gegner wollen Bundesräte mit Anzeigen eindecken. KEY

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