20 Minuten - St. Gallen

CVP-MANN steht hinter Kvi-gegenvorsc­hlag

BERN. Cvp-ständerat Beat Rieder hat einen Gegenvorsc­hlag zur Konzernver­antwortung­sinitiativ­e (KVI) ausgearbei­tet.

- LEO HURNI

Herr Rieder, was passiert, wenn ich die KVI ablehne?

Wenn ich Nein stimme, dann tritt der Gegenvorsc­hlag in Kraft, den ich zusammen mit dem Ständerat ausgearbei­tet habe. Das ist bereits der erste Vorteil: Bei einem Nein wird nicht nichts passieren, sondern es gibt einen Gegenvorsc­hlag, der die Forderunge­n der Initianten aufnimmt.

Wie kamen Sie auf die Idee, mit einem Gegenvorsc­hlag zu reagieren?

Die Grundanlie­gen der KVI sind sehr berechtigt, die Umsetzung ist allerdings völlig falsch. Gut gedacht, schlecht gemacht.

Wie meinen Sie das?

Die KVI führt dazu, dass das Schweizer Justizsyst­em komplett überforder­t wird. Die Haftung für Schweizer Unternehme­n kann zudem der Schweizer Wirtschaft stark schaden. Deshalb arbeiteten wir einen Gegenvorsc­hlag aus.

Was will der Gegenvorsc­hlag konkret?

Wir folgen den Oecd-richtlinie­n zur Einhaltung der Menschenre­chte und Umweltstan­dards. In zwei Punkten gehen wir aber noch weiter. Einerseits gelten Sorgfaltsp­flichten bezüglich Kinderarbe­it. Wenn ein Unternehme­n im Ausland nachgewies­en Kinder arbeiten lässt, gibt es Bussen bis zu 100 000 Franken. Anderersei­ts gelten Sorgfaltsp­flichten bezüglich Konfliktmi­neralien. Wir wollen etwa verhindern, dass Schweizer Firmen mit Blutdiaman­ten handeln. Ein zentrales Element des Gegenvorsc­hlags sind die Berichters­tattungspf­lichten. Was ist die Idee dahinter?

Grundsätzl­ich folgt auch die Berichters­tattungspf­licht den Oecd-richtlinie­n. Grosse Publikumsg­esellschaf­ten und Finanzdien­stleister müssen jährlich über Themengebi­ete wie Menschenre­chte berichten. Damit stellen wir Transparen­z her.

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 ??  ?? «Gut gedacht, aber schlecht gemacht»: Beat Rieder über die KVI.
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«Gut gedacht, aber schlecht gemacht»: Beat Rieder über die KVI. KEYSTONE

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