Angst vor Personalmangel: Pflegende ohne Corona-tests
ZÜRICH. Altersheime lassen ihre Mitarbeiter zu wenig auf Corona testen. Pflegefachkräfte befinden sich in einem Dilemma.
Viele Pflegeheime beklagen einen Personalmangel. Aus diesem Grund wird genau in dieser Branche öfter auf das Testen verzichtet, wie Recherchen der «Sonntagszeitung» zeigen. Als Beispiel gilt ein Heim im Kanton Zürich. Am Donnerstag sei eine Bewohnerin positiv getestet worden, bei drei weiteren bestehe der Verdacht auf eine Infektion. Es sei nicht nachzuweisen, wo sich die Patientin angesteckt hat. Die Schutzmassnahmen in dem Bereich wurden erhöht, das Personal trägt seither Kittel, Masken und Handschuhe. Getestet wurde es trotz Kontakt mit der Infizierten nicht. Larissa Jerz, Supervisorin des Zürcher Contact-tracing, die für den Fall zutändig ist, sagt gegenüber der Zeitung, dass grundsätzlich nur ein Test empfohlen werde, wenn jemand Symptome habe. Dass in der Regel auch Kontaktpersonen in Quarantäne müssen, stehe ausser Frage. Aber: Dann würden die Heimbewohner ohne Betreuer dastehen. Zu«bei dem würde bei Fachkräftemangel auch Personal aus der Quarantäne geholt.
Die Situation gestaltet sich für alle Betroffenen in den Heimen schwierig. Doch für Patrick Jecklin, Sprecher des Dachverbandes Curaviva Schweiz, ist klar, dass das Personal einen besonderen Schutzauftrag für die Heimbewohner hat und deshalb unbedingt getestet werden muss.
Personalengpässen kann der Austausch zwischen mehreren Institutionen helfen», sagt er.