Gisin stark wie nie – aber Warten auf Sieg geht weiter
LEVI. Michelle Gisin erreicht beim erneuten Sieg von Petra Vlhova von Levi ihre beste Klassierung im Slalom.
Die Durststrecke geht weiter. Seit Marlies Oester vor bald 19 Jahren in Berchtesgaden einen Slalom gewonnen hatte, gelang das keiner Schweizerin mehr. Beim zweiten Rennen in Levi nun war alles bereit, daran etwas zu ändern. Michelle Gisin auf Rang 1, zeitgleich mit der aktuellen Slalomkönigin Vlhova, Wendy Holdener auf dem 3. Platz, so war die Ausgangslage vor dem 2. Lauf. Doch wieder wollte es nicht klappen mit einem Triumph.
Für einmal war es nicht Mikaela Shiffrin, die nach 300 Tagen ohne Wettkampf ihre ersten Rennen bestritt und mit Rang 5 erstmals seit sechs Jahren neben einem Slalom-podest landete, die den Schweizerinnen vor der Sonne stand. Es war Vlhova. 31 Hundertstel lag sie am Ende vor Gisin. Doch das auch nur ansatzweise als Niederlage zu sehen für die Engelbergerin, wäre völlig vermessen. Im Gegenteil war es ein Freudentag für sie im Hohen Norden Finnlands. So gut war Gisin noch nie in einem Slalom. Vor einem Jahr in Lienz stand sie als Dritte das einzige Mal in dieser Disziplin auf dem Podest.
Zusammen mit Rang 5 vom Vortag und Platz 4 zum Auftakt beim Riesenslalom in Sölden ergibt sich ein wunderbares Bild für sie: So stark ist die 26-Jährige noch nie in einen Winter gestartet. «Das ist absolut genial. Die Saison hätte nicht besser starten können», freute sie sich. Auch Holdener ist der Auftakt ganz gut gelungen. Zweimal Vierte ist sie in Levi geworden. Doch das Warten auf den Sieg geht weiter.