20 Minuten - St. Gallen

Wie gehts weiter nach diesem verrückten Tennisjahr?

LONDON. Nach dem Sieg von Daniil Medwedew an den ATP Finals bleiben Fragezeich­en bezüglich der kommenden Saison.

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Er plumpste nicht auf den Hallenbode­n. Er streckte nicht mal die Arme in die Höhe und machte auch keinen Luftsprung. Daniil Medwedew zeigte nach seinem Titel bei den ATP Finals kaum eine Regung. «Ich feiere meine Siege nicht», sagte der 24-Jährige, «das ist einfach nicht mein Ding.» Der Russe mit dem mächtigen Silberpoka­l im blau-weissen Konfettire­gen – es sind die letzten Bilder, die vom Tennisjahr 2020 in Erinnerung bleiben.

Mit Medwedew ist sicher auch 2021 zu rechnen. Doch wann sich der Weltrangli­stenvierte nach dem Triumph gegen Dominic Thiem wieder beweisen darf, weiss auch er nicht. Sowohl die ATP als auch die WTA haben noch keinen Turnierkal­ender veröffentl­icht. Bald beantworte­t werden müsste die Frage, ob das Australian Open wie geplant vom 18. bis 31. Januar stattfinde­n kann. Knackpunkt­e sind die Einreiseer­laubnis und die notwendige Quarantäne sowie damit die Corona-politik im Bundesstaa­t Victoria, zu dem Melbourne gehört. «Stand jetzt, dürfen wir frühestens am 1. Januar nach Australien einreisen», sagte Thiem am Sonntag.

Ursprüngli­ch sollte der Tennis-tross Mitte Dezember ankommen und sich in einer Bubble auf das erste Grand

Slam-turnier des Jahres vorbereite­n. Mit einer Einreise im Januar und der 14-tägigen Quarantäne wäre ein Vorbereitu­ngsturnier unmöglich.

Obwohl die Zeit drängt und bald Entscheidu­ngen gefällt werden müssen, mahnt Rafael Nadal zur Geduld. Das Tennis könne Australien nicht vorschreib­en, was das Beste fürs Land sei, sagte er in London. «Wir müssen einfach flexibel sein und einen Weg finden, 2021 so viele Turniere wie möglich zu spielen.»

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Daniil Medwedew ist der grosse Sieger von London. Wann er wieder spielt, ist offen. IMAGO

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