Terror im Tessin? Frau (28) verhaftet
LUGANO. Eine Frau (28) verletzte gestern im Manor zwei Kundinnen. Die Bundesanwaltschaft glaubt an einen Terrorakt.
LUGANO. Mit einem Messer ging eine Schweizerin (28) gestern in einem Warenhaus in Lugano auf zwei Frauen los. Eine wurde dabei leicht und eine schwer
verletzt, bevor die Polizei die Angreiferin verhaften konnte. Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Die Bundespolizei Fedpol spricht
von einem «mutmasslichen terroristisch motivierten Angriff». Die Frau war polizeibekannt und habe Sympathien für die Terrormiliz IS bekundet.
Gegen 14 Uhr griff eine Frau im Warenhaus an der Piazza Dante zwei Kundinnen an. Laut der Polizei soll die Angreiferin zunächst eine Frau mit den Händen am Hals gepackt haben. Danach verletzte sie eine andere Kundin am Hals. Die Frau erlitt schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen. Zwei Anwesende ergriffen die Täterin und hielten sie fest, bis die Polizei eintraf. Offenbar stammte das gezackte Messer aus der Haushaltsabteilung. Die Polizei sperrte den Platz ab.
Am Abend beriefen die Tessiner Behörden eine Pressekonferenz ein. Regierungspräsident Norman Gobbi gab an, man gehe davon aus, dass die Frau radikalisiert worden sei. «Die Situation ist von grösstem Ernst», sagte er. Laut Tio.ch soll die Frau bei der Tat «ich bin vom IS» und «Allahu akbar» geschrien haben.
Das Bundesamt für Polizei geht von einem terroristischen Hintergrund aus und eröffnete ein Strafverfahren. Direktorin
Nicoletta della Valle: «Dieser Angriff überrascht mich nicht.» Auch Kapokommandant Matteo Cocchi gab an, die Bedrohung durch Terrorismus sei «omnipräsent». Die 28jährige Schweizerin war den Behörden bereits seit 2017 im Zusammenhang mit Ermittlungen zu Jihadismus bekannt.
«Der Modus Operandi scheint jenem zu gleichen, den wir vor wenigen Wochen bei Paris oder in Nizza gesehen haben», sagt dazu ein Sicherheitsexperte. «Aber eine Frau, die allein mit einem Messer eine terroristische Attacke ausführt, wäre etwas völlig Neues.»