Dieser Vogel spiesst Mäuse auf und frisst sie dann
OBERRIET. Ein seltener Wintergast suchte sich im St. Galler Rheintal ein Plätzchen. Der Raubwürger findet dort ideale Bedingungen für die Jagd.
Im Naturschutzgebiet Spitzmäder in Oberriet hält sich ein Raubwürger auf. Der Verwandte des Neuntöters brütet nicht mehr in der Schweiz, doch nun verbringt ein Exemplar dieser Art das dritte Jahr in Folge den Winter im St. Galler
Rheintal. Es ist dabei nicht klar, ob es sich um denselben Vogelhandelt.gesichtetwurde er dieses Jahr zum ersten Mal am 6. November und wurde auf Ornitho.ch seither mehrere Male gemeldet.
Für Dominic Frei vom Verein Pro Riet Rheintal ist es eine erfreuliche Meldung. «Es ist für das Naturschutzgebiet Spitzmäder ein Erfolg.» Dass nun mehr Vogelbeobachter ins Rheintal pilgern, um den seltenen Vogel zu erspähen, ist möglich. «Es waren bereits einige vor Ort», so Frei. Er schliesst aber aus, dass neugierige Hobby-ornithologen den Vogel verscheuchen würden. «Diese Art ist darauf nicht sehr anfällig, und der Vogel hält sich primär im Naturschutzgebiet auf, in dem er genügend störungsfreie Rückzugsorte vorfindet.» Dass sich das Tier dieses Gebiet ausgesucht hat, ist auf die Bedingungen zurückzuführen. «Er findet ideale Bedingungen für die Nahrungssuche und bleibt ungestört. Der Raubwürger macht nämlich Jagd auf Mäuse und andere Vogelarten. Um die erlegte Beute zu befestigen, spiesst er sie an Dornen auf und kann sie so besser fressen.
Der Rheintaler Raubwürger ist momentan nicht der einzige seltene Gast in der Ostschweiz. Wie das «St.galler Tagblatt» berichtet, hält sich momentan ein Austernfischer am Bodensee auf.