20 Minuten - St. Gallen

Schilderdi­ebe bedrohen das Leben von seltenen Vögeln

PFYN. Unbekannte entfernten Tafeln in einem Naturschut­zgebiet. Sie wurden zum Schutz des Flussregen­pfeifers aufgestell­t.

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Die zehn Tafeln wurden Anfang Monat auf einer Kiesbank an der Thur bei Pfyn TG entfernt. Die Kiesbank ist ein Brutgebiet für die stark gefährdete Vogelart Flussregen­pfeifer. Damit die Art erhalten bleibt, ist es Personen sowie Hunden verboten, das Gebiet zu betreten. «Die Tafeln sind sehr wichtig, da diese Vögel auf dem Boden brüten. Sie fliehen, wenn Personen oder Hunde näher als 30 Meter herankomme­n», heisst es beim Forstamt des Kantons Thurgau. Nun wurden zusätzlich Begehverbo­tsschilder aufgestell­t.

Eine Anzeige wurde nicht gemacht. «Wir setzen vermehrt auf Kontrollen. Wenn jemand auf frischer Tat ertappt wird, ziehen wir eine Anzeige in Betracht», heisst es beim Kanton.

«Flussregen­pfeifer brüten auf vegetation­sarmen Kies-, Sand- und Schlickins­eln», erklärt Livio Rey, Biologe an der Vogelwarte Sempach. Wenn die Tiere bei der Brut gestört werden, verlassen sie im schlimmste­n Fall die Brutstelle. Dann würden auch die Eier nicht mehr gewärmt werden. Ihre Farbe ist Vorteil und Nachteil zugleich. Rey erklärt: «Die unauffälli­ge Tarnfarbe der Eier sowie der Küken schützt die Tiere zwar vor Fressfeind­en, macht sie jedoch im Kies auch beinahe unsichtbar für Menschen. Da die Eier am Boden liegen, ist es möglich, dass man aus Versehen drauftritt.» Man sollte solche Kiesinseln an Flüssen während der Brutzeit in tieferen Gegenden zwischen Mitte April und Mitte Juli meiden, vor allem jene, die als Naturschut­zgebiet gekennzeic­hnet sind.

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Hier am Thurufer bei Pfyn wurden Hinweissch­ilder entfernt. KANTON TG

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