Victorinox-ceo verrät seine Lieblingsmesser
IBACH. Die Krise traf Victorinox hart. CEO Carl Elsener spricht über diese Zeit und verrät, welches Sackmesser er immer dabei hat.
Herr Elsener, wer braucht heute noch ein Sackmesser?
Wir verkaufen täglich 45 000 Exemplare. Es ist also auch im digitalen Zeitalter weltweit ein nützlicher Begleiter.
Welches Messer haben Sie im Sack?
Ich habe immer zwei Messer dabei: Das Signature Light mit Kugelschreiber und Led-lämpchen, mit dem ich schon viele wichtige Verträge unterschrieben habe. Und das Modell Traveller mit allen wichtigen Funktionen plus digitaler Uhr mit Höhenmesser, Barometer und mehr.
Wie sehr hat die Krise Victorinox geschadet?
Sie war wie ein Tsunami, der uns in allen Märkten weltweit traf. Das vergangene Jahr schlossen wir mit fast 30 Prozent weniger Umsatz ab. Mussten Sie Mitarbeitende entlassen?
Nein, dank der Kurzarbeit und unseren Reserven mussten wir keinen der 1200 Mitarbeitenden an den Standorten in Ibach und Delsberg entlassen. Warum sind die Reserven so wichtig?
Victorinox hat in seiner 137-jährigen Geschichte viele Krisen erlebt, von den beiden Weltkriegen bis zu 9/11, als der Taschenmesser-umsatz über Nacht um über 30 Prozent eingebrochen ist. Diese Krisen haben uns gelehrt, wie wichtig finanzielle Reserven sind. Wir haben uns darum auch noch nie Dividenden auszahlen lassen.
Warum verzichten Sie darauf?
Wir wollen damit die Firma stärken. Damit die gebildeten Reserven auch in Zukunft in der Firma bleiben, haben wir 90 Prozent der Aktien in eine Unternehmensstiftung eingebracht. Die verbleibenden zehn Prozent sind in einer wohltätigen Stiftung, die verschiedene Projekte und Organisationen in der Schweiz und im Ausland unterstützt.
Hat die Gründerfamilie keine Anteile mehr an Victorinox?
Wir besitzen heute keine Aktien der Victorinox, tragen aber weiterhin die volle Verantwortung. Alle Familienangehörigen haben aber die Möglichkeit, bei uns zu arbeiten, und erhalten dafür einen entsprechenden Lohn.