Ansturm wegen Test: Apotheken überfordert
ZÜRICH. Tausende wollen täglich einen Antigenschnelltest. Die Apotheken schlagen Alarm.
Ob für die Ferien oder den Clubbesuch: In Apotheken und Testzentren läuft der Betrieb auf Hochtouren. Vor Kurzem hat der Bund entschieden, die Vergütung für die Apotheken pro Test von 54 auf 47 Franken zu senken. Im Aargau hat das dazu geführt, dass verschiedene Apotheken keine Antigen-schnelltests mehr anbieten. «Die Überbelastung, der Personalmangel, der Stress, die Covid-impfungen und nun auch noch die Senkung des Tarifs: Viele Apotheken müssen sich nun fokussieren, welche Dienstleistungen sie nebst dem Tagesgeschäft noch anbieten können», sagt Lukas Korner, Präsident des Aargauer Apothekerverbandes.
Dass der Bund ausgerechnet jetzt die Vergütung für die Tests senke, komme einer Ohrfeige gleich, sagt Natalia Blarer vom Zürcher Apothekerverband: «Der eigentliche Test, für den wir Geld verrechnen können, ist schnell gemacht. Doch von da bis zum gültigen Qr-code im Zertifikat gibt es sehr viel administrativen Aufwand, den wir nicht verrechnen können.» Mit den 47 Franken rechne es sich für die Apotheken nicht mehr, die Antigen-schnelltests überhaupt durchzuführen. «Wir sind bloss noch dabei, weil wir unseren Beitrag zur Bewältigung dieser Krise leisten wollen.» Das BAG widerspricht: Die Vergütung sei kostendeckend.
«Es ist eine Riesenkatastrophe», sagt auch Claudia Meieruffer, Geschäftsführerin der Rotpunkt-apotheke in Gossau und Präsidentin des Apotheken-verbands St. Gallenappenzell: «Die Apotheken werden von Testanfragen überrannt, viele sind komplett ausgebucht, das Personal leistet Überstunden. Seit Beginn dieser Krise wird vor einem Kollaps des Gesundheitssystems gewarnt. Nun steht ein Kollaps der Apotheken kurz bevor.» Da in vielen Impfzentren derzeit Termine frei sind, wird der Ruf nach einer Umnutzung für Tests lauter.