Elena will sich in Tokio gut schlagen
BADEN. Karate feiert an den Olympischen Spielen Premiere. Elena Quirici ist bereit, in Tokio Geschichte zu schreiben.
Zum ersten Mal ist Karate olympische Disziplin – und schon hat eine Schweizerin die Chance auf eine Medaille: Elena Quirici (27) will dieses Jahr ganz vorne mitmischen. Es ist leider auch ihre letzte Chance, denn bei den Spielen 2024 ist Karate bereits nicht mehr olympisch. Natürlich enttäuscht das Quirici, «aber sich darüber aufzuregen, lohnt sich nicht». Die Wm-bronzegewinnerin konzentriert sich lieber auf den Kampf, der vor ihr steht.
Sie wirkt auf den ersten Blick nicht sehr einschüchternd. Elena Quirici ist 1,67 m gross und ist nach eigenen Angaben «zu leicht» für ihre olympische Kategorie +61 kg. Doch sie werde bis zum Turnier in Tokio bereit sein. Man versteht sofort, wie motiviert die Karateka vor der Premiere der Sportart an Olympischen Spielen ist. Auf ihrer Website steht geschrieben: «Ich arbeite sehr zielorientiert und lasse mich nicht von meinen Zielen ablenken.»
Ihre Arbeitsmoral zeichnet sie aus. Sie sagt deshalb auch: «Was jede Athletin haben muss, ist Durchhaltewillen. Und dass man mit dem Herzen kämpft, nicht nur mit dem Kopf.» So verwundert es nicht, dass Quirici ihr Herz und die Taktik als ihre Stärken angibt.
«Disziplin, Respekt, Wertschätzung und Freundschaft sind mir sehr wichtig. Die Resultate zeigen, dass ich trotz Krankheiten und Verletzungen meine Leistungen abrufen und wichtige Medaillen gewinnen kann», ist auch in ihrem Website-profil zu lesen.
Eine Olympiamedaille liegt also im Bereich des Möglichen? «Wir sind in unserer Kategorie zehn Frauen und alle sind Favoritinnen auf eine Medaille, denn es sind die Besten der Welt dabei.» Im Gespräch mit 20 Minuten fügt die 27-Jährige an: «Ich fahre wie jede Athletin und jeder Athlet nach Tokio, um eine Medaille zu gewinnen, um zuoberst zu stehen, sonst würde ich nicht dahin reisen.»
Die Aargauerin bekommt nur diese eine Chance, sich die Olympiamedaille zu sichern. Das aus einem speziellen Grund: Obwohl in Tokio Karate olympisch ist, ist es das 2024 in Paris bereits nicht mehr. Quirici:
«Sich darüber aufzuregen, lohnt sich nicht. Es ist traurig, es machte mich auch wütend. Ich finde es schade, dass es bereits entschieden ist, ohne dass man sich Karate einmal an den Spielen anschauen konnte.» Ihren Auftritt mache das aber umso spezieller.