2 Jahre lang Baustellenlärm – «Bin mit den Nerven am Limit»
RORSCHACH. Der Stadtbahnhof in Rorschach wird ausgebaut – der nächtliche Baulärm nervt Anwohnende gewaltig.
Eine nächtliche Baustelle beschäftigt Anwohnende in Rorschach SG. «Nach zwei Jahren Dauerbaustelle und gestörter Nachtruhe ist man mit den Nerven einfach langsam am Limit», schreibt eine Rorschacherin auf Facebook. Sie ist nicht die Einzige, die sich an dieser Situation stört. Grundsätzlich verstehe man, wieso nachts gearbeitet werden müsse. Aber: «In dieser Nacht hatte ich zusätzlich starke Kopfschmerzen und das Hämmern von der Strasse trug nicht zur Besserung bei», erklärte die Anwohnerin, die den Post verfasst hat, 20 Minuten.
In Rorschach SG wird eine zweite Zugspur gebaut.
Der Bahnhofausbau begann Anfang 2019 und dauert mindestens noch bis Ende August. Für 40 Millionen Franken wird eine zweite Spur zwischen Goldach und Rorschachstadt verlegt, zudem werden bis Ende Oktober die Aussenperrons er
höht, damit ein stufenfreier Einund Ausstieg möglich ist, die Dächer des Perrons werden erneuert, und es soll eine stufenfreie Unterführung entstehen. Zudem wird es einen neuen Busbahnhof geben, und auch die Bachdurchlässe werden saniert, wie die SBB zum Projekt schrieb. Die Anwohnenden seien im Mai brieflich informiert worden.
Laut den Verantwortlichen benötigt ein solch grosses Bauvorhaben dementsprechend viel Zeit. «Seit letztem Jahr ist das zweite Gleis fertig und wir konnten den Betrieb auf dieses Gleis umstellen, um das erste sanieren zu können», sagt Oberbauleiter Patrick Müller. Seit dem 21. Juni seien wieder beide Gleise in Betrieb. «Alles, was ging, haben wir tagsüber erledigt, doch um unsere Mitarbeitenden nicht zu gefährden und den Bahnbetrieb nicht weiter einschränken zu müssen, führen wir die Abschlussarbeiten nachts durch», so Müller. Die Bauarbeiten im Zusammenhang mit dem Doppelspurausbau seien aber bald fertig, per Ende August, versichert er.