«Ich sah das erste Mal richtig stolze Schweizer»
ZÜRICH. Nati-held Steven Zuber (29) im Interview über sein Glück, die EM und wie es nun mit ihm weitergeht.
Steven Zuber, hatten Sie schöne Ferien in Mykonos?
Ja, ich war dort mit einigen Freunden. Ich konnte mich erholen und richtig abschalten.
Sie wirken glücklich.
Es ist wirklich so. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich habe eine grundsätzliche Dankbarkeit entwickelt. Meine Stimmung ist nicht mehr von sportlichen Erfolgen abhängig.
Sportlich lief es an der EM aber auch gut für Sie.
Wir haben weltweit für Aufsehen gesorgt. Die Emotionen und Verbundenheit, die nach dem Achtelfinal und auch nach dem Viertelfinal zelebriert wurden rund um unsere Leistung. Das kann doch nur der Fussball.
Plötzlich waren Sie Nationalhelden. Wie haben Sie das gespürt?
Es war und ist weiterhin der Wahnsinn. Nach dem Achtelfinal habe ich wirklich das erste Mal richtig stolze Schweizerinnen und Schweizer gesehen. Auch heute noch wird mir gratuliert auf der Strasse, Fans sprechen mich an und bedanken sich bei mir.
Sie sind der Assistkönig der EM. Bedeutet Ihnen das etwas?
Natürlich. Ich hatte keine einfache Saison bei Frankfurt und habe trotzdem stets hart gearbeitet. Wenn man dafür belohnt wird mit so einer Statistik, macht einen das sehr stolz.
Nun gibt es Gerüchte um einen möglichen Transfer von Ihnen.
Ich habe das mitbekommen. Wenn ein spannendes Angebot kommt, werden mein Berater und ich miteinander sowie mit Eintracht Frankfurt reden. Bisher ist das noch nicht der Fall.
Sie wollen aber mehr spielen als in der abgelaufenen Saison.
Ich habe den Anspruch und das Ziel, dass ich über eine ganze Saison mit 34 oder mehr Spielen konstante Topleistungen abliefern kann und will – nicht nur als Joker.
Ganz theoretisch. Welche Liga würde Sie noch reizen?
Seit meiner Kindheit bin ich Fan der Premier League. Aber auch Spanien, Italien oder Frankreich haben ihre Reize.
Mit der Nati gehts im September mit der Wm-quali weiter.
Die EM hat Lust auf mehr gemacht bei uns. Ich hoffe, wir und das ganze Land können die Euphorie mitnehmen.
Europameister Italien ist in der Quali- Gruppe. Heiss auf die Revanche?
Ja, wir wollen sie schlagen. Sie haben uns wirklich die Grenzen aufgezeigt, das wollen wir so nicht stehen lassen.