Kontrovers
ZÜRICH. Die Grossbank will die Hautfarbe ihrer Mitarbeitenden wissen – was bei manchen für Irritation sorgt.
UBS fragt Angestellte nach Hautfarbe
KONTROVERS Die UBS will seit neustem wissen, welche Hautfarbe ihre Angestellten haben. Dafür sollen diese ein Formular im Intranet ausfüllen. Unter dem Begriff «ethnische Gruppe» können die Ubs-angestellten eine Kategorie auswählen. Zur Verfügung stehen «asiatisch», «schwarz», «lateinamerikanisch» und «weiss».
Zudem gibt es die Option «zwei oder mehr ethnische Gruppen» und «eine andere ethnische Gruppe», die man genauer beschreiben soll. Auch die Option «nichts sagen» gibt es. Lars* arbeitet bei der UBS und ist wegen der Befragung irritiert. «Obwohl ich hellhäutig bin, widerstrebt es mir, aufgrund meiner Hautfarbe mich auf diese Weise einordnen zu lassen», sagt er. Unter einigen Arbeitskollegen habe die Befragung für Diskussionen gesorgt.
Für die UBS ist die Befragung zentral. Eine Sprecherin teilt mit, dass die UBS damit das Thema Diversität, Gleichstellung und Inklusion weiter fördern will. «Deshalb möchte die Bank auch einen besseren Überblick über die ethnische Zusammensetzung ihrer Belegschaft erhalten, um so auch mögliche ethnisch bedingte Herausforderungen besser erkennen und angehen zu können.» Die Angaben seien absolut freiwillig und würden selbstverständlich vertraulich behandelt.
Für Daniela Frau, Beauftragte für Diversity Management an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ist die Befragung gerade für Grosskonzerne wichtig. Oft kommunizieren die Unternehmen aber ungenügend über die Beweggründe der Befragung. Das sorgt für Irritation bei den Mitarbeitenden. «Viele Unternehmen sind gerade im Umgang mit Diversitätsthemen noch in einem Lernprozess», so Frau.
*Name geändert