Wwf-studie: Vegis brauchen mehr Wasser
Vegane Ernährung verbraucht laut einer Wwf-studie am meisten Wasser. Die Organisation Swissveg relativiert.
Zitronen, Orangen und Mandarinen brauchen pro Person im Jahr etwa 6,9 Kubikmeter Wasser, was 58 Badewannen entspricht. Bei Mandeln sind es rund 2,5 Kubikmeter pro Person jährlich – also 20 Badewannen. So verursachen Veganer mit ihrem Ernährungsstil den grössten Wasserverbrauch: Pro Person braucht es im Jahr 45,4 Kubikmeter Wasser. Vegetarier benötigen mit ihrer Ernährung 39,4 Kubikmeter Wasser jährlich und Fleischessende 29,2 Kubikmeter. Dass die vegane und vegetarische Ernährung mehr Wasserverbrauch verursacht, liegt laut WWF daran, dass der Grossteil der pflanzlichen Nahrungsmittel aus wasserarmen Regionen stammt. Tierische Lebensmittel brauchen mehr Wasser, werden aber in Regionen mit genug Wasser erzeugt. Futtermittel für Nutztiere muss also anders als Gemüse und Obst nicht künstlich bewässert werden. So stammen 80 Prozent der weltweit verkauften Mandeln aus Kalifornien. Um ein Kilo Mandeln zu erzeugen, braucht es dort 2028 Liter Wasser. Nach Europa kommen Mandeln fast ausschliesslich aus Kalifornien und Spanien. Beide Regionen leiden unter Wasserknappheit.
Dass Obst und Gemüse in wasserarmen Regionen angebaut wird, ist laut der Organisation Swissveg schon lange bekannt. «Man könnte das Problem beheben, wenn hierzulande und in anderen Regionen mit genug Wasser mehr Gemüse und Obst angebaut wird», sagt Geschäftsführer Renato Pichler. Der hohe Wasserverbrauch habe darum nur am Rande mit der veganen Ernährung zu tun. «Schliesslich konsumieren auch Fleischesser Zitrusfrüchte und Mandeln.» Eine Ernährung mit tierischen Produkten sei aber ökologisch grundlegend schlechter, so Pichler. Denn die Flächen für Futtermittel von Tieren könnten immer auch für Nahrungsmittel von Menschen eingesetzt werden. Dabei könnten mehr Menschen davon ernährt werden als mit dem Fleisch, das aus dem Futtermittel erzeugt wird.