20 Minuten - St. Gallen

«Eine bedingte Strafe wäre ein Freipass für ihn»

DOMAT/EMS. Morgen findet der Berufungsp­rozess gegen P. F. statt. 2017 fuhr er bekifft Auto und kollidiert­e mit dem Roller von Larissa Caviezel, die getötet wurde.

- DGR *Name der Redaktion bekannt

Mit der dreifachen Menge der erlaubten Thc-konzentrat­ion im Blut fuhr P.F.* am 18. Januar 2017 bei Domat/ems frontal in den Roller von Larissa Caviezel. Die damals 26-Jährige wurde 43 Meter weggeschle­udert und erlag noch am Unfallort ihren Verletzung­en. Es war nicht der erste Unfall von F. mit tödlichen Folgen für andere: F. musste bereits viermal sein Billett abgeben. Seit 1997 verursacht­e der Italiener drei Verkehrsun­fälle und einen Beinaheunf­all, für die er verurteilt wurde. Bei einem der Unfälle verstarb eine Person. Mehrere wurden verletzt.

Wegen Tötung mit Eventualvo­rsatz wurde F. im April 2019 zu einer unbedingte­n sechsjähri­gen Freiheitss­trafe verurteilt. Gegen diese hat er Berufung eingelegt. Gemäss der Berufungse­rklärung fordert F., dass seine Haftstrafe von sechs Jahren auf 16 Monate reduziert wird – bedingt. Dies würde bedeuten, dass er seine Haftstrafe nicht antreten müsste.

Am Prozess anwesend sein werden auch Larissas Vater Heinz Caviezel, Anita Caviezel und ihre ältere Schwester Michaela Schloz-caviezel. Die Familie hofft jetzt, dass das Kantonsger­icht den Schuldspru­ch bestätigt und F. ins Gefängnis muss: «Sollte es zu einem abgemilder­ten Urteil oder sogar zu einer Freiheitss­trafe auf Bewährung kommen, wäre das ein Freipass für F., weitere Menschen zu töten», sagt Schlozcavi­ezel.

Auch Vater Heinz versteht nicht, weshalb der Täter nicht zu seinem Vergehen steht: «Natürlich versucht er, eine möglichst milde Strafe zu erhalten. Doch ein moralisch korrektes Verhalten ist für mich etwas anderes.»

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20MIN Larissas Vater Heinz Caviezel.
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PRIVAT Larissa Caviezel.

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