20 Minuten - St. Gallen

Kritik an Zara wegen Kindermode­l-posen

ARTEIXO (ESP). Die neue Kampagne von Zara hat einen Shitstorm ausgelöst. Der Grund: Kinder in Yogapose.

- FABIAN PÖSCHL

In der aktuellen Kampagne in sozialen Medien und im Onlineshop zeigt das Unternehme­n Zara Kinder mit Leggings in Yoga-posen. Die Posen mit der engen Kleidung und der Fokus auf den offenen Schritt sorgen für heftige Kritik. «Das ist sexualisie­rte Gewalt und birgt eine grosse Gefahr», heisst es bei der Stiftung Kinderschu­tz. Ein Bild wurde schon angepasst.

Der Kleiderrie­se Zara zeigt in seiner aktuellen Kampagne in sozialen Medien und im Onlineshop Kinder mit Leggings in Yogaposen. Das geht vielen zu weit. «Als ich die Posen auf diesen Fotos gesehen habe, hat sich in mir alles umgedreht», schreibt Verena Arps-roelle im Businessne­tzwerk Linkedin. Als erfahrene Kreativdir­ektorin und Mutter sei sie entsetzt über die unangemess­enen Bilder, sagt sie zu 20 Minuten. «Der Fokus auf den offenen Schritt und die enge Kleidung sind schon bei erwachsene­n Models schwierig, aber bei Kindern

sind sie ein No-go.»

Ihr Post erhielt Hunderte Kommentare. Die meisten Userinnen und User stimmten ihr zu. Zara hat über 40 solcher Bilder. Doch der Zaramutter­konzern Inditex meldete sich auf mehrere Anfragen nicht. Auch eine Anfrage von 20 Minuten blieb unbeantwor­tet. Mittlerwei­le hat der Kleiderrie­se zumindest ein Bild verändert. «Zara und Zara Kids lesen anscheinen­d mit. Ein Bild wurde so angeschnit­ten, dass der Blick in den Schritt nicht mehr möglich ist», sagt Arps-roelle.

Auf Instagram zeigen sich User ebenfalls schockiert und fordern Zara auf, die Bilder zu löschen. Eine Userin kritisiert auch die Eltern der Kindermode­ls.

Bei der Stiftung Kinderschu­tz Schweiz teilt man diese Meinung. «Solche Bilder, egal in welchem Kontext, sind ein No-go», sagt Sprecherin und Geschäftsl­eitungsmit­glied Tamara Parham. Nicht schlimm findet die Darstellun­gen der Starwerber Frank Bodin. «In der heutigen Empörungsw­elt stört sich immer jemand an einem Detail, aber Werbung muss auffallen. Etwas mehr Entspannth­eit würde uns allen guttun.»

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SCREENSHOT FPO Über diese Bilder regen sich viele Userinnen und User auf.

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