«Auch Einheimische laufen in Turnschühchen herum»
Anfang Woche kamen am Äscher zwei Personen ums Leben. Vor Ort zeigt sich: Touristen sind auch in Crocs unterwegs.
Auf dem Wanderweg vom Äscher zum Seealpsee verloren diese Woche innert einer Stunde zwei Menschen ihr Leben. Touristinnen und Touristen sind davon wenig beeindruckt. Obwohl der Wanderweg zu den gefährlichsten der Schweiz gehört, wagen sie sich teilweise mit Crocs und Turnschuhen ohne Profil auf den Weg.
Aleksander Müllmann und Freja Junes aus Österreich und Belgien, beide in Sneakers, sagen: «Wir sind komplett unvorbereitet. Wir haben auch viele komische Blicke bekommen, aber das verstehe ich. Ganz ehrlich, wir haben das ein bisschen unterschätzt, wie schwer das wird. Sonst hätten wir anderes Schuhwerk angezogen. Aber jetzt waren wir schon mal da und dachten, okay, wir gehen trotzdem.» Nadine Neumann aus Konstanz siehts lockerer: «Auch wenn das mit Sicherheit nicht die sichersten Schuhe sind, fühle ich mich nicht unsicher. Ob die zwei verunglückten Wanderer jetzt der ausschlaggebende Grund sind, Wanderschuhe zu kaufen, weiss ich nicht. Aber grundsätzlich wäre es schon eine Idee, mal gutes Schuhwerk zu kaufen.»
Auf die Frage des Reporters, wie oft sie Leute sähen, bei denen sie den Kopf schütteln müssten, antworten Norina und Jonas Hauser aus der Region: «Oft. Definitiv ein paarmal allein heute. Wir sehen Leute mit Sneakers, die ganz weiss, noch nie benutzt worden sind. Da fragt man sich schon.» Und Erich Vettiger aus Baar ergänzt: «Ja, man sieht alles hier rumlaufen. Aber es sind auch Schweizer, also Einheimische, bei denen ich gestaunt habe, dass sie mit Turnschühchen rumlaufen. Das sehe ich immer wieder. Aber wenn man wandern geht, vor allem im Alpsteingebiet, muss man schon richtig ausgerüstet sein.»