20 Minuten - St. Gallen

So wirkt sich die Ezb-zinserhöhu­ng aus

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Die Europäisch­e Zentralban­k (EZB) hat erstmals seit elf Jahren den Leitzins erhöht – von null auf 0,5 Prozent. Damit zieht die EZB der Schweizeri­schen und Us-notenbank nach, die den Leitzins schon vor ein paar Wochen erhöht hatten. «Die EZB ist extrem spät mit dem Zinsschrit­t», sagt Matthias Geissbühle­r, Investment­chef von Raiffeisen Schweiz. Die Notenbanke­r hätten die Hartnäckig­keit der Teuerung massiv unterschät­zt. «Nun rennen sie der Inflations­entwicklun­g hinterher.»

Die Auswirkung­en auf andere Währungen sind gering, weil die anderen Notenbanke­n vorspurten und nun die Zinsdiffer­enz zu den anderen Leitzinsen wiederherg­estellt wird, so Geissbühle­r. Der Euro-franken-kurs blieb gestern jedenfalls praktisch unveränder­t. Auch die Inflation im Euroraum werde sich nicht gross abkühlen, so Geissbühle­r. Diese verursacht­en vor allem die hohen Energiepre­ise, doch darauf hätten die Notenbanke­r keinen Einfluss.

Nun gibts auch wieder Zinsen auf dem Sparkonto. Dafür steigen die Zinsen für Kredite im Euraum. Für Unternehme­n bedeuteten die steigenden Zinsen höhere Finanzieru­ngskosten, was sich negativ auf ihre Investitio­nstätigkei­t und damit auch auf die Wirtschaft auswirke. Seit der Snbleitzin­serhöhung gilt dies auch für die Schweiz.

Christian von Angerer vom Zürcher Anlagebera­ter Invoya erwartet nun auch negative Auswirkung­en auf die Energiewen­de. Laut einer Eth-studie sind 75 Prozent der grossen Unternehme­n im Bereich der erneuerbar­en Energien hoch verschulde­t, während die höheren Zinsbelast­ungen die Kosten für Solarkraft­werke steigern.

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Die EZB (Frankfurt) hat den Leitzins auf 0,5 Prozent erhöht.

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