Needle Spiking: «Die Frauen spürten den Nadelstich und hatten Angst»
ZÜRICH. An der Street Parade kam es zu acht Fällen von Needle Spiking. Die Motive für die Angriffe sind weiterhin unklar.
Mysteriöse Angriffe mit Spritzen oder Nadeln, sogenanntes Needle Spiking, kennt man aus dem Ausland. Jetzt sind auch in Zürich Personen Opfer derartiger Attacken geworden. Acht Personen suchten an der Street Parade Hilfe, nachdem sie mit einer Nadel gestochen worden waren, teilte Schutz und Rettung Zürich gestern mit. Dabei handelte es sich vor allem um junge Frauen, sagt Urs Eberle, Sprecher von Schutz und Rettung Zürich. «Sie haben den Nadelstich gespürt, die Wunde gesehen und sich aus Angst vor Ansteckungen mit übertragbaren Krankheiten wie Aids an Sanitäterinnen und Sanitäter gewendet.»
Vor Ort seien die Wunden desinfiziert und behandelt worden. Gesundheitliche Beeinträchtigungen seien keine zu beobachten gewesen: «Es konnten weder Rötungen noch Ausschläge festgestellt werden. Niemandem wurde deswegen übel, keine und keiner musste erbrechen», sagt Eberle. Die Hintergründe und die Motive der Täterschaft seien unklar. «Man weiss bis jetzt nicht, ob jeweils etwas injiziert wird und was der Zweck der Stiche ist.»
Den Betroffenen wurde geraten, ins Spital zu gehen, sagt Urs Eberle. «Ausserdem rieten wir ihnen, Anzeige bei der Polizei zu erstatten, denn nur dann kann das Institut für Rechtsmedizin Ermittlungen anstellen.»
Die Stadtpolizei Zürich schreibt in einer Mitteilung, dass der Anlass mit mehreren Hunderttausend Besuchenden aber grösstenteils friedlich verlaufen sei. Beim Verein Street Parade ist der Ärger über die Angriffe mit Spritzen oder Nadeln gross: «Jeder Fall von Needle Spiking ist einer zu viel», sagt Stefan Epli vom Verein Street Parade Zürich.