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Needle Spiking: «Die Frauen spürten den Nadelstich und hatten Angst»

ZÜRICH. An der Street Parade kam es zu acht Fällen von Needle Spiking. Die Motive für die Angriffe sind weiterhin unklar.

- CHANTAL GISLER/DANIEL KRÄHENBÜHL

Mysteriöse Angriffe mit Spritzen oder Nadeln, sogenannte­s Needle Spiking, kennt man aus dem Ausland. Jetzt sind auch in Zürich Personen Opfer derartiger Attacken geworden. Acht Personen suchten an der Street Parade Hilfe, nachdem sie mit einer Nadel gestochen worden waren, teilte Schutz und Rettung Zürich gestern mit. Dabei handelte es sich vor allem um junge Frauen, sagt Urs Eberle, Sprecher von Schutz und Rettung Zürich. «Sie haben den Nadelstich gespürt, die Wunde gesehen und sich aus Angst vor Ansteckung­en mit übertragba­ren Krankheite­n wie Aids an Sanitäteri­nnen und Sanitäter gewendet.»

Vor Ort seien die Wunden desinfizie­rt und behandelt worden. Gesundheit­liche Beeinträch­tigungen seien keine zu beobachten gewesen: «Es konnten weder Rötungen noch Ausschläge festgestel­lt werden. Niemandem wurde deswegen übel, keine und keiner musste erbrechen», sagt Eberle. Die Hintergrün­de und die Motive der Täterschaf­t seien unklar. «Man weiss bis jetzt nicht, ob jeweils etwas injiziert wird und was der Zweck der Stiche ist.»

Den Betroffene­n wurde geraten, ins Spital zu gehen, sagt Urs Eberle. «Ausserdem rieten wir ihnen, Anzeige bei der Polizei zu erstatten, denn nur dann kann das Institut für Rechtsmedi­zin Ermittlung­en anstellen.»

Die Stadtpoliz­ei Zürich schreibt in einer Mitteilung, dass der Anlass mit mehreren Hunderttau­send Besuchende­n aber grösstente­ils friedlich verlaufen sei. Beim Verein Street Parade ist der Ärger über die Angriffe mit Spritzen oder Nadeln gross: «Jeder Fall von Needle Spiking ist einer zu viel», sagt Stefan Epli vom Verein Street Parade Zürich.

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