«Er brüllte die Polizei an: ‹Ich habe eine Waffe mit 13 Schuss›»
Ein Mann (20) hielt in Rorschach nicht nur die Polizei stundenlang in der Nacht auf Trab.
Bei der Kapo St. Gallen ging am Wochenende die Meldung ein, dass ein Mann an der Löwenstrasse in Rorschach Ziegel von einem Dach herunterwerfe. Als die Polizei am Samstag kurz nach Mitternacht vor Ort eintraf, verhielt sich dieser weiter ausfällig, zudem meinte er, dass er eine Waffe dabeihabe. Daraufhin habe die Polizei versucht, mithilfe von Spezialisten Kontakt mit ihm aufzunehmen und ihn zu beruhigen, was aber nicht gelang. Laut Polizei fing der Mann gegen 3 Uhr erneut an, Ziegel runterzuwerfen. Eine Stunde später sei er dann auch auf den Gerüsten des leer stehenden Hauses herumgeklettert – etwa eine Stunde später sei er unten angekommen, wo er von der Polizei festgenommen worden sei. Laut Polizei wurde er durch einen Arzt in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Neben 15 Polizisten und elf Feuerwehrmitarbeitern waren auch zwei Rettungseinsatzkräfte vor Ort, so die Polizei. Durch die heruntergeworfenen Ziegelsteine seien Schäden an den unten parkierten Autos entstanden. Der 20-Jährige selbst habe sich bei der gesamten Aktion nicht verletzt.
Am Morgen danach beobachteten Passanten und betroffene Nachbarn die Stelle. Ein 34-Jähriger, dessen Badezimmerfenster zum Baugerüst gerichtet ist, hat die gesamte Situation beobachtet. «Er brüllte die Polizei an: ‹Kommt doch her, wenn ihr für das Vaterland sterben wollt›, und: ‹Ich habe eine Waffe mit 13 Schuss.›» Sein Geschäfts- und sein Privatauto seien beschädigt worden, er habe deswegen am frühen Morgen die Polizei konsultieren müssen. Eine Nachbarin, die einige Strassen weiter weg wohnt, berichtet ebenfalls über die Nacht: «Ich bin mit grossem Abstand hingestanden, und trotzdem landeten Stücke von Ziegeln vor meinen Füssen», so die Nachbarin, die hinausgegangen war, weil sie nicht schlafen konnte. Die ganze Nacht über sei es furchtbar laut gewesen.