Wenn Schwingerkönig Sempach Läckerli bäckt
FRENKENDORF. Matthias Sempach beförderte vor Beginn des ESAF die Läckerligeschäftsführerin ins Sägemehl.
Zwar hat er seit seinem Karriereende rund 15 Kilogramm an Muskelmasse verloren, wie er selber sagt. Matthias Sempach, Schwingerkönig von 2013 in Burgdorf, ist mit seinen 1,94 m und rund 100 kg aber immer noch eine imposante Persönlichkeit. An gestrigem sonnigen
Dienstag zeigte sich einer der ehemals bösesten Schwinger aber vorerst von seiner sanften Seite. Mit Miriam Baumann, Geschäftsführerin der Läckerli Huus AG, fertigte der 36-Jährige die frischen Basler Spezialitäten an – gleich neben dem Festgelände des Eidgenössischen Schwingfestes in Pratteln. «Ich glaube, sie sind mir nicht so schlecht gelungen, ich bin zufrieden», sagte Sempach – das, obwohl er als Kind zuletzt gebacken hatte. Mit seinen zwei Kindern mache dies eher die Grossmutter oder seine Partnerin
Heidi Jenni, so Sempach.
Obwohl er mit der Backschürze keine schlechte Figur abgab, war Sempach anzusehen, dass er sich in Schwingerkluft im Sägemehl deutlich wohler fühlt. Das Hemd, die Hose und die Schuhe stammen noch von seiner Aktivzeit. Selber schwingen tue er nach seinem Rücktritt 2018 nicht mehr. Einzig fürs Training mit den Jungen zieht er sich die Zwilchhose noch an – und eben gestern. Zuvor hatte er noch als Auszubildender geamtet, im Sägemehl übernahm er den Lead mit
Baumann und zeigte ihr diverse Schwünge.
Am ESAF, das vom 26. bis 28. August in Pratteln stattfindet, wird Sempach als Experte des Schweizer Fernsehens anwesend sein und die Schwinger analysieren. Als Favoriten auf den Königstitel sieht Sempach «den besten und konstantesten Schwinger der letzten Jahre», den Nordostschweizer Samuel Giger. Aber auch seine Berner Ex-kollegen Christian Stucki, Kilian Wenger oder Adrian Walther hätten Chancen.