Wassermangel in der Voliere – es stinkt und Tiere sterben
ST. GALLEN. Fische und Enten sterben an Wasserknappheit in der Voliere im Stadtpark – die Stadt kümmert es wenig.
Die 1936 gebaute Voliere im Stadtpark in St. Gallen muss sich das Wasser mit einem Brunnen bei der Kantonsschule teilen. Dadurch entsteht im Sommer eine Wasserknappheit, woraufhin neben dem üblen Geruch auch Tiere in der Voliere sterben. «Ich versuche schon lange, mit der Stadt zu verhandeln, damit man das Problem lösen kann, aber die Stadt ist weiterhin nicht gewillt», so Christian Müller, Präsident der Voliere-gesellschaft.
Ein weiteres Problem: Der Springbrunnen vom Weiher laufe mit Schmutzwasser, deshalb müsse die Gesellschaft die Filter jeden Tag zwei- bis dreimal reinigen. «Die Reinigung des Weihers nimmt über 200 Arbeitsstunden im Jahr in Anspruch. Das ist ein sehr hoher Aufwand, den wir mit Spendengeldern finanzieren müssen», erklärt Müller.
Jakob Willi, Zuständiger beim Hochbauamt, kennt das langjährige Problem. Er sagt, es sei aus finanzieller Sicht nicht möglich, den Anforderungen von Müller gerecht zu werden. Vor einigen Jahren hatte man ein Projekt ausgearbeitet, dass die Voliere mit Wasser versorgen soll. Es handelt sich zwar nicht um Trinkwasser, aber das Wasser ist dennoch geeignet. «Die Wassermenge, die von einem Fliessgewässer zu entnehmen ist, ist kantonal geregelt und darf nicht überschritten werden», sagt Willi. Aus kostentechnischen Gründen habe man sich damals entschieden, den Brunnen an der Lämmlisbrunnenstrasse auch in dieses Projekt zu integrieren. «Das Projekt wurde damals nach Berechnungen und Überprüfungen für gut befunden und aufgegleist.» Den Brunnen abzustellen, komme für die Stadt nicht infrage, da es dafür keinen Grund gebe.