Gemeindepräsident tödlich verletzt – Ehefrau in Haft
Am Mittwochabend ist in Lauterbrunnen ein Mann tödlich verletzt worden. Wie die Kantonspolizei Bern gestern mitteilte, wurde sie kurz vor 20.20 Uhr informiert. Die sofort ausgerückten Einsatzkräfte hätten dann in einem Haus einen Mann mit schweren Verletzungen vorgefunden, er sei bereits tot gewesen. Die mutmassliche Täterin, die Ehefrau des 69Jährigen, sei einige Stunden später nach einer umfangreichen Fahndung in Lauterbrunnen festgenommen worden, so die Polizei weiter. Sie befinde sich in Haft.
Recherchen von 20 Minuten zeigen, dass es sich beim Toten um Martin Stäger, den Gemeindepräsidenten von Lauterbrunnen, handelt. Dies bestätigten mehrere unabhängige Quellen. Gestern Nachmittag teilte die Gemeinde mit, dass sie «mit den Angehörigen um Martin Stäger, welchen wir als engagierten, zuverlässigen und stets hilfsbereiten Gemeindepräsidenten geschätzt haben», trauere. «Wir werden Martin Stäger immer in bester Erinnerung behalten und sind dankbar für sein grosses Engagement zugunsten der ganzen
Talschaft.» Stäger war Mitglied der SVP und seit 2014 Gemeindepräsident. 2019 wurde er wiedergewählt.
Vor dem Haus von Stäger und H.K.* deutete gestern nichts auf die Tat hin. Ein Tourist, der derzeit in Lauterbrunnen weilt, schilderte aber anderes: «Zwischen ein und zwei Uhr in der Nacht fuhren die ganze Zeit Autos auf und ab.» Er habe schon davor den ganzen Tag lang einen Hund aus dem Haus heulen hören, «wie ich noch nie einen Hund habe heulen hören». Es habe sich fast wie ein Wolf angehört. Und eine Anwohnerin meinte: «Die Leute sind geschockt.» Bezüglich Stägers Ehefrau meinte sie, dass niemand so etwas vermutet habe. «Ich habe nie gehört, dass sie gestritten hätten.»