20 Minuten - St. Gallen

Bücher und Schach: So tickt Shootingst­ar Marvin Keller

WINTERTHUR Eckpfeiler des Erfolgs von Winterthur:

- U-21-natigoalie Marvin Keller im Interview. TOBIAS WEDERMANN

Marvin Keller, erste Saison als Stammgoali­e in der Super League, eines der Gesichter des Winti-hypes. Was macht Winterthur so gut?

Trotz überschaub­arem Budget haben wir einen grossartig­en Teamspirit, der von Trainer Patrick Rahmen kommt. Wir spielen einen mutigen, frechen Offensivfu­ssball. Hinzu kommt eine Euphorie in Winterthur selbst, mit unseren Fans auf der Schützenwi­ese.

Sie sind im Cup-halbfinal und könnten die beste Mannschaft im Kanton Zürich sein Ende Saison.

Ich würde lügen, wenn ich jetzt eine Phrase bringen würde, dass wir von Spiel zu Spiel schauen. Wir sind im oberen Teil der Tabelle und wollen jetzt auch in diese Championsh­ip Round. Wir stehen mit einem Heimspiel im Cup-halbfinal und wollen ein nächstes Ausrufezei­chen setzen.

Sie gelten mit 21 Jahren schon als sehr selbstbewu­sst. Woher nehmen Sie das?

Meine Einstellun­g war schon immer: nicht zu fest auf andere hören. Stattdesse­n auf mich selbst schauen, hart trainieren, neugierig und lernbegier­ig sein.

Schon im Alter von sieben Jahren standen Sie im Gc-tor. Wie kam das?

Reiner Zufall. Ich bekam von meinem Vater Torwarthan­dschuhe geschenkt. Dann übte ich gleich Hechtsprün­ge im Bett, dann im Garten, und wenig später stand ich schon im GC-TOR – und bin nie mehr raus.

Was machen Sie neben dem Fussball in Ihrer Freizeit?

Etwas Untypische­s für einen Fussballer. Ich lese sehr gern Bücher, sozusagen täglich. Zudem spiele ich Schach, das habe ich von meinem kleinen Bruder gelernt und verliere immer gegen ihn (lacht).

Welche Bücher?

Solche, wo ich etwas lernen oder für mich mitnehmen kann – etwa über Psychologi­e oder Ernährung. Oder Biografien von grossen Persönlich­keiten und Sportlern.

Sie haben noch einen Vertrag bei YB bis 2027. Dort warten aber auch David von Ballmoos und Anthony racioppi. Wie geht es weiter mit Ihnen?

Stand heute bin ich bis im

Sommer nach Winterthur ausgeliehe­n. Klar ist aber auch, dass ich regelmässi­g spielen und weiter Erfahrunge­n sammeln will. Die Zukunft wird es zeigen.

Wäre der internatio­nale Fussball auch ein Ziel von Ihnen?

Es ist mein Traum, nein, mein Ziel, eine internatio­nale Karriere zu haben und Teil der Nati zu sein. Aber es ist natürlich auch noch ein Weg vor mir, um das erreichen zu können. So bodenständ­ig bin ich schon.

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IMAGO Begeistert in seiner ersten vollen Super-league-saison: Marvin Keller.

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