20 Minuten - St. Gallen

20 000 Fr. mit falschen Zertifikat­en ergaunert

Ein 31-Jähriger und ein 27-Jähriger standen wegen mehrfacher Urkundenfä­lschung vor Gericht. Sie hatten 210 Covid-impfzertif­ikate gefälscht und verkauft.

- Seline Bietenhard

Anfang 2022 gab die St. Galler Staatsanwa­ltschaft bekannt, dass nach einem Hinweis an das Gesundheit­sdeparteme­nt wegen 9000 illegal ausgestell­ter Covid-zertifikat­e mehrere Personen festgenomm­en wurden. Gestern mussten sich nun zwei dieser verhaftete­n Personen, ein 31-jähriger Iraker und ein 27-jähriger Österreich­er, wegen mehrfacher Urkundenfä­lschung vor dem Kreisgeric­ht Rheintal verantwort­en.

Zwischen November und Dezember 2021 verkauften die beiden Männer insgesamt 210 Covid-impfzertif­ikate. Der 31-Jährige hatte den Zugang zum Onlinetool des Bundes von einer Drittperso­n erhalten und gab diesen an den 27-Jährigen weiter. Auch für die Besorgung der Personenda­ten war der Iraker zuständig. Der Österreich­er erstellte mit den Daten in der Plattform die Zertifikat­e.

Pro Zertifikat verlangten die Männer 150 Franken, die sie durch drei teilten – an den 31-Jährigen, den 27-Jährigen und an die Drittperso­n. Insgesamt nahmen sie je 10 000 Franken damit ein. «Ich schäme mich, heute hier zu sein, und bereue es sehr, dies gemacht zu haben», sagte der 27-jährige Österreich­er.

Das Gericht verurteilt­e beide Männer gemäss Anklage wegen mehrfacher Urkundenfä­lschung zu einer bedingten Freiheitss­trafe von zwei Jahren (zwei Jahre Probezeit). Der 31-Jährige wurde zusätzlich noch wegen Vergehen gegen das Waffengese­tz zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt.

Der Iraker muss dem Staat eine Ersatzford­erung von 2000 Franken und Verfahrens­kosten in der Höhe von 8769.25 Franken bezahlen. Der Österreich­er muss die damals verdienten 10 000 Franken als Ersatzford­erung zahlen sowie die Verfahrens­kosten in der Höhe von insgesamt 20 136 Franken berappen.

Die Urteile sind noch nicht rechtskräf­tig.

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