Pferde von Thurgauer Problemhof werden verkauft
SCHÖNBÜHL. Die Armee päppelt Dutzende Pferde aus Hefenhofen auf. Am Donnerstag werden sie verkauft.
Seit vergangenem Dienstag kümmern sich im Kompetenzzentrum Veterinär- und Armeetiere in Schönbühl BE Spezialisten der Armee um die 93 Pferde, die in Hefenhofen TG beschlagnahmt wurden. Am Donnerstag ab 9 Uhr werden die Tiere nun in Schönbühl verkauft, verantwortlich dafür ist der Kanton Thurgau.
Zivile Experten definierten zunächst die Schätzwerte der Tiere, wie Oberst Jürg Liechti gestern sagte. Was mit dem Verkaufserlös geschieht, könne er nicht sagen – das sei Sache der Juristen. Ein Pferdehändler schätzte den Wert eines Pferdes auf 800 bis 2000 Franken ein. Doch eventuell sind nicht alle zu verkaufen. Laut Liechti gibt es Leute, die Besitzansprüche auf einige der Tiere geltend gemacht haben. «Sie haben die Gelegenheit, am Mittwoch zu beweisen, dass es ihre Tiere sind.» Er erklärte zudem, dass es den Tieren nun «alles in allem gut geht».
Auch Hunderte hilfsbereite Menschen melden Interesse für eines der Pferde an oder möchten Geld spenden. Wenn trotzdem nicht alle Pferde verkauft werden können, «dann werden wir sie sicher nicht vor die Tür stellen», so Liechti. Der Schweizer Tierschutz STS ist empört über den Verkauf: Er kritisiert «dieses übereilte Vorgehen aufs Schärfste». Der STS spricht von einem «Pferde-Ausverkauf», was «skandalös» sei. Beim Veterinäramt Thurgau wollte man sich nicht äussern.