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China verhängt Importstop­p gegen Nordkorea – Trump droht Peking

PEKING. China setzt harte Sanktionen gegen Nordkorea um. Zwischen Peking und Washington droht derweil ein Handelskri­eg.

- SUT

Die Spannungen im Staatendre­ieck Nordkorea-USA-China haben gestern weiter zugenommen. Zuerst setzte Peking einen Sanktionsb­eschluss des UNO-Sicherheit­srats um und stoppte jegliche Einfuhren von Kohle, Eisen, Erzen, Blei und Meeresfrüc­hten. Dann machte US-Präsident Donald Trump eine Ankündigun­g wahr und veranlasst­e mit einem Memorandum die Untersuchu­ng chinesisch­er Missbräuch­e im Zusammenha­ng mit geistigem Eigentum. Er verband so den Kampf gegen Nordkoreas Atomprogra­mm mit einer Kampagne gegen chinesisch­e Handelspra­ktiken. China warnte deshalb vor einem «Handelskri­eg».

Das chinesisch­e Verbot von Importen aus Nordkorea soll ab heute gelten. Es kommt für Nordkorea einem empfindlic­hen Schlag gleich. Allein die von China ausgesperr­ten Kohlebrike­tts machen 40 Prozent aller nordkorean­ischen Exporte aus. Von 2,34 Milliarden Dollar, die das Regime in Pyongyang im Jahr 2015 mit Handel über die chinesisch­e Grenze verdient hat, dürften nach einer Schätzung der FAZ eine Milliarde Dollar wegbrechen.

Vor der unerwartet raschen Umsetzung der Anfang Monat beschlosse­nen UNO-Sanktionen hatte Chinas Präsident Xi Jinping am Samstag ein Telefonat mit Trump geführt. Bereits am Wochenende hatten verschiede­ne Medien vor einem neuen Handelskri­eg zwischen den beiden Ländern gewarnt. Davon liess sich Trump nicht beirren. Stellen die USA tatsächlic­h missbräuch­liche Wirtschaft­spraktiken durch China fest, drohen dem Land Bussen. Für die Anordnung unterbrach der USPräsiden­t seine Ferien in Bedminster, New Jersey, um nach Washington zu reisen. «Viel Arbeit», twitterte er, «Fokus auf Handel und Militär».

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CHINATOPIX Der Importstop­p für Kohle und andere Produkte beschert Nordkorea Einbussen in Milliarden­höhe.

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