So wollen Online-Shops Fehlkäufe vermeiden
ZÜRICH. Retouren von Kleidern sind für Kunden lästig und für Webshops teuer. Grössentabellen, ein Bodyscanner und mehr sollen Abhilfe schaffen.
Der Online-Kleiderkauf hat einen grossen Haken: die fehlende Möglichkeit zum Anprobieren. «Das ist eine Kaufbarriere und hält einige von der Internetbestellung ab», sagt EBusiness-Experte Ralf Wölfle von der Fachhochschule Nordwestschweiz zu 20 Minuten. Für die Shops bedeuten Retouren oft Portokosten und Aufwand für das Wiederaufbereiten der Ware. Was die Händler in Zukunft gegen die Fehlkäufe tun wollen:
Virtuelles Double: Ein Online-Ebenbild probiert für uns die Kleider an. «Ich halte es für möglich, dass sich Kunden in zwei bis fünf Jahren scannen und ausmessen lassen können, um im Anschluss daran Kleidungsstücke an ihrem virtuellen Körper anzuprobieren», sagt Stacia Carr, Entwicklungschefin bei Zalando.
Besserer Grössenberechner: Wer zum ersten Mal bei Aboutyou.ch bestellt, kann sich die passende Kleidergrösse ausrechnen lassen. Dazu müssen nicht nur Grösse und Gewicht eingegeben werden, sondern auch das Alter – weil das die Proportionen verändert.
Informative Grössentabellen: Websites wie Adidas.ch, die nur Eigenmarken anbieten, können genaue Angaben zur Grösse der Artikel machen: Hüft- oder Taillenweite jedes einzelnen Teils lassen sich leicht in Tabellen aufführen.
Mehr Kundenkommentare: Kunden sollen sich gegenseitig helfen: «Bei 1,78 m Körpergrösse ist Grösse 44 allerdings 1 bis 2 cm zu kurz», steht etwa in den Kommentaren auf Espritshop. ch. Kunden, die schon eine Hose bestellt haben, geben damit anderen Käufern, die noch am Auswählen sind, wichtige Hinweise. Das Problem: Es muss dem Online-Shop gelingen, möglichst viele Kunden zum Kommentarschreiben zu animieren.